10.12.2017
Die Überschrift sagt es eigentlich schon, wir sind heute morgen früh aufgestanden um nach San Marcos zu fahren. Wir treffen Steven auf dem Markt. Heute ist Sonntag, deshalb ist der Markt besonders groß. Es gibt eine riesen Auswahl an Streetfood, Obst, Gemüse, Fleisch, Möbel und Stoffe aller Art. Wir kaufen einige Brötchen in der ansässigen Bäckerei und decken uns mit Früchten und Gemüse vom Markt ein. Unter unserem Proviant befindet sich auch eine seltsame Frucht mit dem Namen Sapote (genauer gesagt Große Sapote – Danke Wikipedia ). Wir machen das meistens so auf den lokalen Märkten. Bei allem was uns komisch vorkommt fragen wir nach dem Namen und kaufen probeweiser ein Exemplar. Heute ist die Sapote dran. Eine Frucht die ein bisschen aussieht wie eine Riesen-Kiwi mit Papaya-Avocado-Füllung. Wir fragen die Frau ob man die Frucht noch irgendwie zubereiten muss. Nö, kann man einfach so essen. Supi, auf gehts zum Hafen! – Denn San Marcos erreicht man von San Pedro aus mit einem Taxi-Boot. Die Überfahrt kostet etwas mehr als einen Euro und dauert ca. 10 Minuten. Auf dem Weg sammeln wir noch diverse Leute von verschiedenen Stegen ein. Die Wasser-Taxis dienen hier als Hauptverkehrsmittel zwischen den Städten rund um den See.
In San Marcos angekommen fallen uns direkt die kleinen Gassen und die vielen Aushängeschilder für Yoga, alternative Heilkunst, Meditation, Massagen und Öko-Restaurants und Hostels auf. In den engen Gassen wandern sehr viele Hippies herum und wir gönnen uns erstmal einen Ökokaffee. Hier dürfen wir in den Toiletten auch wieder mit Wassereimern abspülen. Uns treibt es zum Seeufer, an welchem wir unsere Brötchen und interessanten Früchte auspacken. Die Sapote hat die Konsistenz einer überreifen Avocado und schmeckt nach einer Mischung aus Melone uns vergammelter Papaya. Sie hat auch einen genau so dicken Kern wie eine Avocado. Nicht lecker Wir freuen uns, dass uns ein paar Kinder anbetteln, dass wir ihnen etwas abgeben. Sie bekommen nach und nach die ganze Frucht und etwas Brot während wir sie über ihre Freizeit und Schule ausquetschen. Das jüngste, vierjährige Mädchen kann noch garkein Spanisch, sondern nur eine der hier verbreiteten Maya-Sprachen. Die anderen beiden Mädchen sind 6 und 7 Jahre alt und somit in der ersten und zweiten Klasse. Gerade haben sie 3 Monate Ferien. Ihr Vater heißt ebenfalls Lukas und arbeitet in den USA. Wir hören hier öfter von Männern, die für einige Monate illegal in den USA arbeiten, wobei sie für hiesige Verhältnisse sehr viel Geld verdienen. Nach einer Weile mischt sich auch ein Italiener in unsere Gespräche ein. Er kann glückerweise viel besser Spanisch als Englisch sodass wir weiterhin fleißig üben können. Später gesellt sich noch eine Finnin zu uns und wir erfahren mal wieder einige Reisegeschichten, immer wieder spannend 🙂
Bevor wir San Marcos wieder verlassen treibt es uns noch in den angrenzenden Mini-Naturpark. Lohnen tut er sich eigentlich nur wenn man gerne aus ca. 7m Höhe in einen See springt, was auch echt sehr cool ist. Die Aussicht über den See und die angrenzenden Vulkane ist natürlich auch sehr prächtig. Von hier aus kann man immer noch den von uns erklommenen Acatenango und seinen Nachbarvulkan El Fuego und dessen Erruptionen beobachten. Zurück geht es wieder mit dem Bötchen und von da aus direkt zum Tacoladen. Nach dem Snack ergattern wir auf dem einzigen noch offenen Marktstand noch einiges an Gemüse – unser 1€ Abendessen, echt verdammt günstig. Zum Abendessen gibt es eine Kartoffel-Tomaten-Paprika Pfanne mit Curry. Standardmäßig mit ordentlich Knoblauch. Da es in unserer Küche kein Öl gibt, frage ich an der Rezeption (Das ist der Straßenabschnitt zwischen den beiden Gebäudeteilen des Hostels) mal nach. Cecilia, eine ganz alte Oma grinst mich an und läuft mit mir zum nächsten Kiosk an der Ecke. Dort kauft sie mir ein kleines Flässchen Öl und meint: Das geht aufs Haus. Klar doch – Ich habe ihr ja vorher auch die „Miete“ für die nächsten Tage in die Hand gedrückt.