11.12.2017 – 14.12.2017 Da wir wieder länger an einem Ort verweilen (in San Pedro de La Laguna, am Lago Atitlan) ist wieder ein wenig Alltag eingekehrt. Morgens beginnt der Tag für Lukas mit einem Besuch verschiedener Cafés in denen er auf eigene Faust Spanisch lernt. Wie man ihn kennt, unterhält er sich mit jedem der sich unterhalten lässt und ist deswegen in der Praxis schon ganz gut und braucht nur Grammatiknachhilfe. Seine ursprüngliche Lehrerin Lolita ist leider im Krankenhaus. Die 19-Jährige war im 5. Monat schwanger und musste ihr Kind aufgrund von Komplikationen schon jetzt gebären. Das Kind wächst jetzt mit Hilfe moderner Medizin im Brutkasten des Krankenhauses weiter.
Lukas Ersatzlehrerin Maria war scheinbar keine echte Spanischlehrerin und wir vermuten dass Spanisch auch nicht ihre Muttersprache war. Die Leute hier sprechen bevorzugt Maya Sprachen und je nach Familie lernen sie zuerst Spanisch oder Maya. Auf jeden Fall hat sie Lukas Sachen beigebracht die eindeutig falsch waren und Lukas hat sich dagegen entschieden weiterhin dafür zu zahlen und lernt jetzt lieber mit einer App.
Mit meiner Lehrerin bin ich allerdings super zufrieden. Sie hat uns Dienstag direkt mit zu ihrem Basketballspiel genommen, wo wir nebenbei auf ihren dreijährigen Sohn aufpassen durften 😉 Heute findet das nächste Spiel statt, lustigerweise gegen die Familie unseres Hostels 🙂 Generell spielt hier im Ort fast jeder Basketball, da es im Ortskern, direkt am Marktplatz einen sehr modernen Basketballplatz gibt. Die Mannschaften bestehen dabei entweder aus Familien oder Kollegen. Auch Fußball ist hier sehr beliebt und das hiesige Fußballstadion ist auch sehr modern – sogar mit Kunstrasen. Und da wir hier am See leben ist natürlich auch Fischen sehr verbreitet. Meine Spanischlehrerin kommt aus einer Fischerfamilie und morgen bringt sie mir erstmal das Fischen bei und auch wie man den Fisch anschließend zubereitet. Und sie hat uns sogar Weihnachten zu uns eingeladen, also wirklich super nett die Carmen 🙂
In unserem Hostel werden wir weiter gut durch die Frauen der Familie auf Trab gehalten. Natürlich muss jede einzelne sowohl bei Lukas als auch bei mir einmal nachfragen warum Lukas keinen Unterricht mehr nimmt. Jeden Tag wird gefragt ob wir unsere Wäsche gewaschen haben wollen und am Zahltag werden wir erstmal zu einem Pläuschen ins Haus gebeten. Leider fällt hier allerdings ständig das Wasser aus und es gibt nur eine halb-fertige Küche ohne Kühlschrank und mit einer Rarität an Utensilien. Dafür ist es aber spottbillig 😉
Heute Nacht haben die Wände dann erstmal kräftig gewackelt. 80km entfernt gab es im Westen von Guatemala ein Erdbeben der Magnitude 5. Mal ganz spannend das mitzuerleben, aber wär auch schön wenn es dabei bleibt. Ein bisschen mulmig wird einem dabei ja schon, passiert ist aber nichts 🙂
Ansonsten geht die Böllerei hier fleißig weiter. Im Moment haben die Schüler und Studenten 2 Monate frei und bald ist Weihnachten – da gibt es immer irgendwen Heiliges zu befeiern. Dass die Schüler frei haben freut die Familien scheinbar sehr. Die Kinder werden dann einfach für alle Arbeiten eingesetzt die gerade so anstehen. Beispielsweise kaufen wir unser Feierabendbier spätabends bei ca 8-jährigem Kindern die hinter der Kiosktheke stehen…
Heute Abend geht es dann erstmal zu Carmens Basketballspiel. Zudem hat Cristopher Geburtstag (Happy Birthday falls du das liest ;-)). Er arbeitet hier in einer Bar und veranstaltet dort zu Ehren seines Geburtstages heute ein Bierpongturnier. Wir freuen uns drauf 😉