Vorweihnachtszeit in San Pedro

Die nächste Woche ist um und die Zeit verfliegt mal wieder wie im Flug. Das letzte Wochenende startet für mich mit einem Angelausflug und bei Lukas kündigt sich eine mehrtägige krankheitsbedingte Bettruhe an. Morgens werde ich von meiner Spanischlehrerin Carmen eingesammelt. Auf ihrem Roller geht es zunächst zu einem kleinen Fischerladen, in denen wir Angelfaden und Haken besorgen. Um 8 Uhr Morgens muss Carmen 10 Minuten gegen die Tür hämmern damit wir eingelassen werden, dafür werden wir bemerkenswert freundlich bedient. Danach geht es wieder auf Carmens Roller, auf dem man bei den Straßen hier ganz schön hin und her rutscht. Gefühlt alle 2 Meter sind hier Hubbel eingebaut (mir fällt gerade nur das holländische „Let op Drempels“ ein und nicht wie sie auf Deutsch heißen) damit hier niemand zu schnell fährt. Zunächst bin ich etwas verwundert, dass wir mitten in Feldern anhalten. Carmen erklärt mir auch kurz dass wir Würmer sammeln gehen, allerdings versteh ich sie im ersten Moment nicht und gucke verwundert zu wie sie in Kohl pflanzen herumwühlt. Als sie den ersten Wurm gefunden hat, checke ich dann auch was Sache ist und helfe ihr. Der Wurm sollte aber unser einziger Pfund bleiben.

Es geht also zurück auf den Roller und wir begegnen zufällig ihrem Vater, der mit einem Tuktuk durch die Gegend düst. Neben seinem Tuktuk-Job ist er auch noch Fischer und gibt uns Tipps wo wir Würmer herbekommen. So landen wir letztendlich auf einer Kaffeefarm. Dort gibt es erstmal keine Würmer für uns und wir stehen etwas ratlos herum. Die Kaffeewaschanlage stinkt ganz schön und auf dem Boden sind riesige Planen ausgebreitet auf denen der Kaffee zum Trocknen liegt. Ich frage mich schon worauf wir eigentlich warten, dann kommt irgendwann raus, dass der Typ Würmer hat aber Geld will. Naja bevor wir garnicht Fischen geben wir ihm halt was und bekommen eine Box voller Regenwürmer.

Damit geht es dann auch endlich zum See. Zunächst legen wir uns auf einen Steg, eine Angelroute gibt es natürlich nicht und wir lassen das Angelband mit Würmern ins Wasser baumeln. Man sieht auch einige Fische die uns unsere Würmer klauen, allerdings nicht an den Haken gehen. Letztendlich wechseln wir den Ort, allerdings nicht ohne nochmal in Kohlköpfen nach anderen Würmern zu suchen. Wir klettern in ein Haus, welches ein Stück im See steht. Da der See weder Zu- noch Abflüsse hat, steigt das Level immer weiter an und nimmt die ersten Häuser für sich ein. Somit setzen wir uns in einen alten Fensterrahmen und Angeln weiter. Bis auf einen kleinen Fisch bleiben wir aber erfolglos und beenden das Ganze. Wir springen nochmal in den See und ich kehre zum kranken Lukas zurück.

Lustigerweise sind Adrian und Nadine, die wir auf Utila kennengelernt haben nun auch in San Pedro eingetroffen. Im Gepäck haben sie eine Tupperdose die wir in einem Hostel in Antigua vergessen hatten 😀 Zusammen mit Steve gehen wir Abends essen und besuchen ein Rockkonzert, das gratis auf dem Basketballfeld der Stadt stattfindet. Alle Einwohner sind hier versammelt, inklusive Kindern und Babies. Die Band ist erstaunlich gut und wir bemitleiden Lukas, der immer noch krank ist.

Ansonsten lief die Woche ähnlich ab wie die letzte. Für mich gab es wieder jeden Tag Spanisch Unterricht und Lukas hatte mit seiner Genesung zu tun. Sobald er allerdings wieder fit war, gab es auch allen Grund zu feiern da er endlich seine Masterarbeitsnote bekommen hat. Zudem verlässt uns unser Langzeitbegleiter Steve, der die 25 Grad hier gegen -25 Grad in Canada eintauscht. Da war natürlich eine Abschiedsfeier angesagt 😉

Und nun sind wir wieder alleine und werden uns nach Weihnachten auch auf den Weg Richtung Mexiko machen. Also schonmal Frohe Weihnachten 😉