Am Morgen des 24. machen wir uns erstmal auf zum Markt. Zur Feier des Tages ist dieser heute riesengroß. Zusätzlich zu den vielen lebendigen und toten Hühnern die es hier täglich zu kaufen gibt, sind heute auch Fasane und Truthähne im Angebot. Obwohl sie noch leben, sind alle Vögel zusammen in Körben übereinandergestapelt. Sehenswert sind auch die Frauen, welche mit ihren erstandenen Fasanen unter dem Arm nach Hause marschieren. Die Flügel stehen dabei in unnatürlichem Winkel nach oben ab. Ansonsten gibt es an jeder Ecke bunt blinkende Lichterketten, die in piependen Tönen Weihnachtslieder abspielen. Zudem gibt es an jeder Ecke Böller zu kaufen, denn der 24. wird hier gefeiert wie bei uns Silvester. Auch eins der Schweine, das wir jeden Abend 15Minuten schreien hören während es neben unserem Hostel geschlachtet wird finden wir wieder. Das Gedränge auf dem Markt ist noch größer als sonst und es entstehen immer wieder Staus durch Bettler, die ihren Rollstuhl mitten im Weg abstellen.
Nachmittags bekommen wir lustige Nachrichten von unsern Familien zu hören und schauen noch bei Christopher vorbei. Abends bereiten wir uns in unserer Hostelküche unser berühmtes Chilli sin Carne zu. Zur gleichen Zeit kochen ein Mexikaner und ein Honduraner. Wir entscheiden uns dazu all unsere Mahlzeiten zu teilen, da wir die jeweils anderen Gerichte nicht kennen. Die beiden sind super nett und wir verbringen einen sehr entspannten Abend mit ihnen. Iram, der Mexikaner, reist gerade durch Guatemala da seine Lunge regenerieren muss. Er kommt ursprünglich aus Monterrey, der drittgrößten Stadt Mexikos, welche so versmogt ist, dass seine Lunge operiert werden musste. Nächstes Jahr muss er allerdings zurück um seine Theaterschule zu beenden. Im Moment hält er sich dadurch über Wasser, dass er aus Kakaobohnen Schokoladenkugeln produziert und diese in der Touri-Straße verhökert.
Walter, der Honduraner kommt gerade aus Mexiko, wo er mehr Geld verdient als in Honduras. Hier treibt er sich auch auf der Touri-Straße herum und verdient sein Geld durch Trommeln. Wir wundern uns wie gebildet er ist. Er kann gut Englisch und weiß sehr viel über Europa, die USA und natürlich Zentralamerika obwohl er nur 5 Jahre zur Schule gegangen ist. Er ist sehr traurig, dass sein Land so einen schlechten Ruf hat und hofft dass Honduras irgendwann auch international anerkannt und wirtschaftlich stärker ist. Wir teilen uns noch Zimttee und Rotwein, dann machen die beiden sich auf zur Touri-Straße und wir gehen ins Sublime, wo Christopher arbeitet. Obwohl wir hier dank dem lieben Christopher freien Schnaps und Happy Hour Preise bekommen machen wir uns nach einiger Zeit wieder auf nach Hause. Den ganzen Abend spanisch reden macht echt müde wenn man noch nicht soo fit darin ist 😉
Um Mitternacht werden wir dann durch das Feuerwerk geweckt und klettern nochmal auf unsere Dachterasse um von da aus die Raketen, die überall am See abgefeuert werden, zu betrachten. Echt ganz hübsch und obwohl hier jeden Tag Böller und Raketen abgefeuert werden ist es doch ganz schön wenn alle gleichzeitig starten 😉