10.06. – 16.06.2018
[von Anja]
Zurück in Luang Prabang lassen wir es erstmal ruhig angehen. Wir haben in den nächsten Tagen ein paar Jobsachen zu erledigen und ich versuche meinen Fuß und Bauch mal wieder fit zu bekommen. Dazu geht es dann auch erstmal zum laotischen Arzt. Wie in in allen von uns besuchten Ländern muss man dazu ins Krankenhaus. Die erste Klinik verweist mich direkt auf den davor parkenden Tuktuk Fahrer. Ich muss also zu einem anderen Krankenhaus, der Fahrer will mich natürlich wieder abziehen, aber der nächste Fahrer ist nicht weit. Im Krankenhaus stehe ich erstmal recht hilflos rum, alles steht in laotischer Schrift an den Türen und es stehen direkt im Flur schon Betten mit kranken Menschen, welche an Monitoren hängen herum. Irgendwie finde ich die Rezeption dann doch und während die Frau einfach nur den Kopf schüttelt während ich ihr mein Problem schildere kommt aus dem Hintergrund jemand an der Englisch spricht und mich zur Ärztin bringt. Nach anfänglicher Untersuchung wird man erstmal zur Zahlstube gebracht bevor das Blut abgenommen wird (10€ Beratung, 12€ Blutabnehmen). Bei einem Durchschnittseinkommen von 1600$ pro Jahr kann sich hier vermutlich kaum jemand einen Arztbesuch leisten, dementsprechend ist es auch relativ leer. Die Utensilien sehen alle etwas altertümlich aus, die rollbaren Schränkchen sind verrostet – hier will sicher keiner mit einer schweren Verletzung hin. Vorher habe ich schon auf anderen Blogs gelesen: „Wenn du in Laos ernsthaft krank bist, flieg sofort nach Thailand oder Vietnam.“ Mein Blut ist allerdings in Ordnung und ich bekomme trotzdem Antibiotika mit…
Ansonsten haben wir uns in Luang Prabang einige Tempel angeschaut. Alle sehr prachtvoll mit Gold verziert und mit goldenen Budda Statuen ausgestattet. Die Stadt an sich besteht aus vielen hübschen, holzverkleideten Häusern und Gassen. Dazu gibt es den Mekong und einen weiteren Fluss über welche abenteuerliche Brücken führen. So sehr habe ich mich noch nie an ein wackeliges Geländer geklammert! Die Essenssuche mit einem verstimmten Bauch gestaltet sich allerdings etwas schwieriger. Während es an jeder Ecke und auf einem unglaublich vielfältigem Nachtmarkt sehr leckeres Essen gibt, sieht man diesem leider auch die Hygienebedingungen an… da bleibt erstmal nur Baguette zu essen. Die Preise für das Essen variieren je nach Essenswunsch sehr stark. Das liegt daran, dass die einzigen Dinge, welche in Laos selber hergestellt werden einfache Pflanzen, Handwerke, Textilien, Holzprodukte, Zement, Elektrizität, Zigaretten. Bier und Softdrinks. Alles andere muss importiert werden und ist somit auch teuer. Die meisten Einwohner müssen hier von weniger als 1$ pro Tag leben, dafür leben sie aber auch zu 10. in einer Hütte ohne Strom und fließend Wasser, bauen ihr eigenes Essen an, trinken Lao Lao (ein sehr günstiger lokaler Whisky), waschen ihre Wäsche im Fluss und was immer auch kommt – sie dürfen nicht krank werden.
Aber eigentlich war ich ja beim Essen. Dieses wird normalerweise hier (und auch schon in Vietnam) in die Mitte des Tisches gestellt und jeder am Tisch bekommt kleine Tellerchen. Dass jeder sich sein eigenes Gericht bestellt ist hier nicht üblich, dementsprechend können die Größen der Portionen auch sehr variieren und die bestellten Gerichte kommen nie zur gleichen Zeit. Das Konzept des Eigentums gibt es in Laos wohl garnicht, dementsprechend gibt es auch keine laotische Übersetzung für „meins“ oder „deins“.
Morgens spenden die Einheimischen hier jeden Tag Essen (meist Reis) an die Mönche, welche jeden Tag einen Spendengang in aller Frühe durchführen. Wir haben überlegt ihn uns anzuschauen, fanden es aber irgendwie unpassend, zuzuschauen wie die Mönche sich ihr Essen erbetteln. Außerdem war unser Bett mal ausnahmsweise nicht steinhart, sodass wir nicht um 5 Uhr aufstehen wollten 😉
Wir waren auch nochmal bei den Wasserfällen zu denen ich letzte Woche nicht mitkonnte und in einem UXO Museum. UXO sind unexplodierte Objekte aus dem Indochinakrieg. Die UXO Lao sorgen für die Bergung dieser Bomben und Minen und klären die Bevölkerung und vor allem Kinder über die Gefahren auf. Besonders kleinere Bombies, welche aussehen wie kleine Bälle sind für Kinder gefährlich, da diese sie oft als Spielzeug verwenden und dabei Hände, Arme oder das Augenlicht verlieren. Auch beim Graben oder Feuermachen passieren viele Unfälle, welche durch Aufklärung verhindert werden können. Von diesen Bombies liegen noch ca 80 Millionen in Laos versteckt. Da viele Kinder keine Schule besuchen ist eine gute Aufklärungsstrategie sehr sehr wichtig.
Moin Lukas
Wer so eine coole Hose hat, der will doch nicht wirklich eine Latzhose von LIDL haben
Hi Jürgen! Zur Elefantenhose darf Lukas sich so einige Kommemtare anhören 😉 Ist aber gut gegen Mücken – dicht und nicht zu warm, hier gibt es ja eine der schlimmsten Malariasorten. Die Sehnsucht nach seinen Motorrädern plagt ihn trotzdem jeden Tag 😉
Liebe Grüße, Anja