17.-19.06.2018
[von Anja]
Inmitten von Kalksteinfelsen liegt das bei Partyurlaubern beliebte Vang Vieng. Obwohl die Umgebung wunderschön ist, kommen viele nur hier her um sich den Fluss auf Reifen herunter treiben zu lassen und von Bars herausgefischt zu werden. Am Ende des Tages torkeln somit viele Touristen im Bikini mit Reifen über dem Arm durch die Straßen Vang Viengs. Somit bietet die Stadt auch viele Bars und Restaurants mit günstigem, sehr leckerem Essen. Interessant ist hier dass es neben dem normalen Menü noch ein Spezialmenü voller Drogen gibt…
Anstelle des Partylebens steht für uns allerdings ein Tagesausflug in die Natur rund um Vang Vieng an. Auch der Verleih von Rollern ist hier super günstig und wir brausen los in die Reisfelder. Erste Station ist für uns eine Höhle (Tham Phu Kam) welche über einer blauen Lagune gelegen ist. Schon der Weg dorthin ist abenteuerlich in Steine geschlagen. Oben angekommen sind wir verdutzt dass niemand uns kontrolliert oder auf eine Liste schreibt, und generell ist hier niemand außer uns. Glücklicherweise hab ich meine Taschenlampe im Gepäck und wir klettern über die rutschigen Steine ins Innere. Die erste große Höhlenhalle ist lichtgeflutet und beinhaltet selbstverständlich eine Buddastatue. Je tiefer die roten Pfeile uns in die Höhle führen desto dunkler wird es und wir bewundern immer mehr, dass der Zutritt hier einfach so erlaubt ist. In der Dunkelheit gibt es viele Löcher, vor welchen einfach ein rotes X auf den Boden gemalt wurde. Die Löcher gehen teilweise locker 20 Meter senkrecht runter. Ein falscher Schritt und man ist mit Sicherheit schwer verletzt oder tot. Dafür fühlen wir uns wie echte Höhlenforscher, so ganz alleine waren wir noch nie in so einem stockdunkeln unterirdischem Gebilde. Wir besichtigen einige unterirdische Seen und hören einige Tiere und bekommen auch eine riesige Spinne zu Gesicht. Echt spannend!
Anschließend brausen wir mit dem Roller durch die Gegend und entdecken unterwegs einen weiteren Höhleneingang. Erstmals wurde diese Höhle wohl 2014 entdeckt und von Sicherheitsvorkehrungen fehlt wieder jede Spur. Wir wagen uns diesmal auch nicht weit ins Innere. Hier ist es sehr sehr rutschig und direkt neben einem rutschigen Abhang der nur mit einem verroteten Bambusstab abgesichert ist befindet sich ein tiefschwarzes Loch. Also lieber nicht riskieren.
Stattdessen entschließen uns auf einen Aussichtspunkt zu klettern. Wir folgen den ersten Schildern und werden von einem Farmermädchen gewunken anzuhalten. Wir interpretieren das als Startpunkt des Weges, bezahlen den Eintritt und etwas Wasser, welches leider aus Tassen und nicht aus Flaschen kommt – hoffentlich ist das auch sauber… wenn man zu oft Verträglichkeitsprobleme hat wird man ja echt misstrauisch..
Wir starten unseren Weg, dieser endet aber ziemlich bald vor einem Tor und wir drehen um um das Mädchen nach dem Weg zu fragen. Sie ist allerdings verschwunden und die verbliebenen Frauen zeigen nur in die andere Richtung und deuten an dass wir hier falsch sind. Da würden wir wohl verarscht.. Wir betrachten es als Spende, steigen wieder auf die Roller, finden letztendlich den richtigen Startpunkt, zahlen nochmal Eintritt und steigen den Berg hinauf. Der Ausblick ist dann auch wirklich schön. Wir überblicken die Reisfelder, beobachten wie die Laoten den Reis in Gruppenarbeit von Feld zu Feld einpflanzen und machen uns letztendlich auf den Rückweg. Abends gönnen wir uns tatsächlich mal eine Pizza, welche viel viel mehr Ähnlichkeit mit einer europäischen Pizza hat als die südamerikanischen Exemplare, hmm! Anschließend fallen wir todmüde ins Bett, morgen brechen wir sehr früh auf nach Thakhek!
Wie schmeckt denn das Drogenmenue?
Das wissen wir nicht, ist nichts für uns. Wir fanden es nur interessant, dass einem so ein Menü in einem Land in dem die Todesstrafe auf Drogenkonsum gilt einfach so offen angeboten wird.