Von Cabarete nach El Limon

Nach dem Frühstück und Checkout sind wir rüber zur Bushaltestelle und wollten uns informieren , ob es einen direkten Bus von Cabarete nach Samaná gibt. Ja es gibt diesen Bus, fragt man jedoch 10 verschiedene Leute wann der Bus fährt bekommt man 8 verschiedene Zeiten genannt 😀 Wir haben jede Uhrzeit zwischen 13.00 und 15.00 gehört, deshalb sitzen wir ab 12.30 an der Bushaltestelle. Man glaubt ja garnicht wie viel man nur durch das Warten auf den Bus sehen kann. Alle 5-10 Minuten fährt ein Guaga vorbei und fragt, ob wir mitwollen. Egal wohin. Egal welche Richtung. „Samaná?“ – „Nooo, pero San Juan (die nächste Stadt nach Cabarete)“ – „no gracias“ 🙂 Die Wartezeit verbringen wir damit die Leute in ihrem hektischen Treiben zu beobachten. Die Moto-Taxis ballern über die Straßen, immer auf der Suche nach Kundschaft, im Supermarkt gegenüber herrscht ein riesiger Trubel, herrlich!

Gegen 14.00 kommt endlich unser Guagua mit Endstation „Las Terrenas“. Perfekt! Das passt noch besser als Samaná. Für die gesamte Fahrt zahlen wir zu zweit mit Gepäck 750 Pesos (ca 14€). Der Minibus ist klimatisiert und nicht überfüllt. Wir setzen uns zu einem Mann in Polizei/Soldatenuniform und zwei Frauen mit 3 Kindern. Die Fahrt geht über die holprige Hauptstraße immer weiter die Küste entlang. Zur linken Seite das Meer, zur rechten Urwald. Wie erwartet fahren die Leute sehr chaotisch, kreuz und quer, aber trotzdem fühlen wir uns sicher. Im Guaga schallert lautstark dominikanische Musik und einige Reisende singen lauthals mit, pura vida!

Nach der Stadt Nagua verlassen wir die Hauptstraße und fahren über Sanchez durch die Berge in Richtung Endstation Las Terrenas. Durch das ständige auf und ab kotzt das zweitjüngste Kind ihrer Mutter unverhofft komplett über die Beine. Wir helfen mit Taschentüchern aus und nehmen dabei den Geruch von halb gekauten Dorito-Cheese-Nachos wahr. Kurzer Blick nach links: Auch das älteste Kind, ca 6 Jahre sieht nicht ganz so fit aus. Ich hole eine Plastiktüte aus dem Rucksack und reiche sie dem Mädchen, die Mama bedankt sich sichtlich erleichtert, dass jemand eine Tüte für sie hat. Sicher ist sicher 😉

Ohne eine zweite Ladung Doritos wahrzunehmen sind wir wenige Minuten später in Las Terrenas angekommen. Sofort werden wir von Moto-Taxi-Fahrern belagert die uns anbieten uns nach El Limon zu bringen. Heute ist Sonntag, angeblich fahren keine Guaguas nach 18.00 nach El Limon. Durch Verhandlung konnte ich den Fahrpreis von 1000 Pesos auf 700 drücken, gefühlt wurden wir trotzdem gut über den Tisch gezogen, naja was soll’s, immerhin bringt uns jemand.
Unsere beiden Fahrer (Tanquillo und Enrico) erwecken beim ersten Kennenlernen keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Kurzer Blick zu Anja: Machen oder nich machen? Ratlosigkeit und Skepsis in ihrem Blick und dann einfach drauf los. Mit jeweils einem Rucksack vorne und hinten fahren wir auf 2 Motos in Richtung El Limon. Google-Maps navigiert uns in Richtung gewünschter Adresse. Tanquillo bietet mir während der Fahrt seinen Kopfhörer an, wir hören beide dominikanische Musik auf einem Ohr und summen die Melodie mit. Super cool! Nach etwa 20 Minuten Fahrt erreichen wir ein Schild mit der Aufschrift Samana-Eco-Lodge & Hostel und ich bitte Tanquillo anzuhalten. Noch ein Selfie mit Tanquillo und Enrico zum Abschluss und wir machen uns zu Fuß auf in Richtung Lodge.

Die Seitenstraße ist recht schwer zu finden, durch einige Rumfragerei landen wir dennoch recht schnell an der richtigen Adresse. Die Lodge ist sehr versteckt im Hinterland. Nur noch durch ein provisorisches Gatter eines Weidezaun hindurch und wir sind da. Unser neues Zuhause für die nächsten 2 Wochen!

Begrüßt werden wir von Evan, einem anderen Freiwilligen. Er führt uns durch die Anlage, zeigt uns die wichtigsten Sachen und erklärt uns das Leben auf der Lodge. Ausführlicher dazu werden wir sicher die nächsten Tage schreiben 🙂 Nach einer notwendigen und super erfrischenden Dusche gehen wir an die Bar und Küche, dem Mittelpunkt der Lodge zurück und treffen unseren neuen Gastgeber Ben und seine Verlobte, sowie zwei Kanadierinnen, Gabby und Anna. Gemeinsam quatschen wir noch einige Stunden bis wir schließlich geschafft vom Tag ins Bett fallen.

5 Kommentare bei „Von Cabarete nach El Limon“

  1. Super cool, lustig mit den mototaxis! Euch geht es sehr gut, das sieht man schon, freut mich sehr! ☀ Ich wünsche euch einen schönen ersten Arbeitstag auf der lodge

  2. Hallo, euer Blog liest sich super. Man fiebert richtig mit. Viel Spaß und tolle Begegnungen weierhin.

    Liebe Grüße

    Vera

    1. Danke Vera! 🙂

  3. Das kotzende Kind hätte ich sein können Da muss ich glatt an Gean Canaria denken. Viel Spaß euch weiterhin, ihr sehr super happy aus

    1. Danke Nele, so schlimm wie auf Gran Canaria war die Straße dann doch nicht 😀

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