El Limón – Samana Ecolodge & Hostel

Die erste Nacht in unserm temporären Zuhause war recht angenehm. Die Lodge besteht gerade aus ein paar 2-Bett Hütten, einer Küchen-/Bar-Hütte und einem 10-Betten Dorm. In Letzterem haben wir unsere Doppelmatratze auf Europaletten unter einem Mückennetz. Lustigerweise schlafen wir genau zwischen den beiden Kanadierinnen, da dies die einzig bezogenen Betten waren. Die Tür des Dorms geht nicht wirklich zu, deswegen haben wir eine Matratze vorgeschoben. Die beiden Hunde lassen sich davon allerdings nicht immer abhalten. Gekkos und Spinnen natürlich auch nicht, deswegen sind wir sehr froh um die Mückennetze. Man hört schon, wir leben hier gerade nur mit dem Nötigsten 😉 Neben der Toilette steht z.B. ein Wassereimer – die „Spülung“. Diese Eimer müssen immer unter der Naturdusche aufgefüllt werden, welche vom Bachwasser betrieben wird. Bei dem Auffüllen der Eimer haben wir auch bemerkt dass wir die ganze Zeit mit Kaulquappenwasser duschen und abwaschen.

Ca. 10 Minuten zu Fuß von hier beginnen schon die Ausläufer von El Limon. Einen richtigen Supermarkt gibt es hier nicht aber kleine Läden in denen man sich sein Essen zusammensuchen kann. Der andere Volunteer Evan hat uns ein wenig rumgeführt – in einem Laden bekommt man Tomaten, Ananas, Äpfel und Paprika, im Nächsten Knoblauch, noch ein Stück weiter gibt es Reis und ein Lädchen hat sogar Konservendosen – dort holen wir uns noch Bohnen, Kokosmilch und Haferflocken. Das muss reichen. In den Gemüseläden riecht es etwas gewöhnungsbedürftig, weil sowohl Gute, als auch zahlreiche verschimmelte Früchte angeboten werden. Außerdem ist es sehr dunkel, ein kleines Betonloch. Am Ende der Straße sehen wir noch eine eingestürzte Brücke, die bei der letzten Überflutung eingestürzt ist. Scheint so als würde sie jetzt so bleiben, ein paar Meter weiter wurde eine Ersatzbrücke aufgebaut.

Als wir wieder in den Farmweg abbiegen, der zu unserer Lodge führt, tut es doch ganz gut den ganzen Motorenlärm hinter sich zu lassen. Wir sind gespannt, was für Arbeiten heute anstehen – wir sind schließlich als Freiwillige hier um ein bisschen zu Helfen und dafür die Schlafplätze umsonst zu bekommen. Eigentlich ist Lukas dafür eingeplant, das Fundament für ein neues Lehmhaus zu zementieren. Ich soll für die Gartenarbeit eingesetzt werden – was hier auch dringend nötig ist. Die meisten Nutzpflanzen wurden vom Hurrikan Irma zerstört.

Nach dem Frühstück fragen wir womit wir anfangen sollen.. aber das Arbeiten in der Karibik ist etwas lässiger – wir warten bis es kühler wird … jaa, kühler wird es natürlich nicht, also fällt die Arbeit heute aus 😀 Chillen ist angesagt. Unser Gastgeber verfolgt vor allem die Bildung der aktuellen Hurrikans, die uns ab Donnerstag/Freitag vermutlich erreichen sollen. Er plant schonmal was wir morgen beiseite räumen und befestigen müssen, bevor wir uns Mittwoch auf zu festeren Unterkünften machen, die Holzhütten mit Strohdach sind da natürlich nicht die optimale Wahl.

In der Zwischenzeit machen wir uns schonmal ans Wäschewaschen. Auf gehts mit dem Eimer Wäsche in den Fluss, bzw. ich beobachte Lukas wie er mit der Wäsche in den Fluss stiefelt. Meine Flip Flops haben meine Füße etwas wund gemacht da lass ich rumwaten in schlammigem Boden besser mal noch. Als ich mich umdrehe, sehe ich ein paar Kühe hinter unserer Hütte hertrotten. Wie sich später rausstellt war ein Zaun vom benachbarten Bauern kaputt. Ben, unser Gastgeber, findet das allerdings garnicht lustig. Hinter unseren Hütten ist noch ein riesiges zugewachsenes Gebiet, was ebenfalls Ben gehört und eingezäunt ist – insgesamt gehören ihm 12km Land. Seine größte Sorge ist, dass die ausgerissenen Kühe seine Zäune kaputt machen. Lukas und Evan ziehen sich also lange Hosen und Gummistiefel an und ab hinter den Kühen hinterher. Im Nachhinein ziemlich dumm, weil die Kühe natürlich voller Panik voll durch Bens Zäune geprescht sind. Ansonsten haben wir heute noch gelernt, dass Kakerlaken fliegen können.. interessant..

2 Kommentare bei „El Limón – Samana Ecolodge & Hostel“

  1. Ich hoffe Lukas hat wasserdichte Schuhe an in dem Mutt-Wasser… 😀 Auf der Packliste hab ich gar nichts gefunden was da in Frage käme… Die „guten“ Wanderschuhe?
    Sieht ja abenteuerlich aus! Besonders mit der Brücke. Bin gespannt auf den Bericht morgen, wie es weiter geht wegen dem Wirbelsturm der auf euch zukommt! Drücke die Daumen und passt auf euch auf!

    1. Hey Lisa,
      Ben hat mir Gummistiefel geliehen 😉 Abenteuerlich ist es hier definitiv 😀 Das Wasser im Fluss sieht auf dem Foto tatsächlich ziemlich dreckig aus, ist aber in Wirklichkeit klar und sauber 😉
      LG!

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