Unser letzter Tag auf der Lodge

03.10.2017 Unser letzter Tag auf der Lodge

Heute ist Tag der deutschen Einheit in Deutschland und sehr wahrscheinlich liegt die Hälfte unser Freunde noch im Salz 😀 Wir sind natürlich nicht in Deutschland und sind wie gewohnt um 7.00 aufgestanden. Zum Frühstück gibt es wie so oft Brot mit Avocado. Aber immer noch sehr lecker 🙂 Ben ignoriert uns (das sind Marte, Anja und ich) leider immer noch zum größten Teil. Wir reden kaum miteinander und irgendwie schlägt diese ganze negative Atmosphäre auch auf die Stimmung. Heute sollen wir einfach noch mehr Erde auf das Beet schütten. Raphael, der Franzose soll uns heute unterstützen. Leider stehen uns kaum Werkzeuge zur Verfügung. Die ganze letzte Woche haben wir mit einer zerbrochenen Schippe, einem Spaten, einer Spitzhacke, einer kleinen Handsäge und einer komplett platten Schubkarre gearbeitet. Mehr gibt es hier nicht. Wir machen uns also zu viert an die Arbeit. Wir fangen damit an Steine für die Umrandung des Beets zu suchen. Der eigentliche Plan eine Umrandung aus Holz zu fertigen scheitert aufgrund nicht vorhandener Kettensäge. Diese sollte zwar kommen, kam aber dann doch nicht.

Kurzer Einwurf: Ihr merkt schon, dass ich sehr negativ schreibe. Sorry. Aber einige Sachen laufen hier einfach nicht. Und nur weil wir Freiwillige sind, heißt das nicht, dass wir uns hier alles gefallen lassen müssen. Kritik ist dennoch nicht erwünscht. Deshalb muss der Frust hier jetzt ein wenig abgeschrieben werden 😉 (Zusatz Anja: Lukas hat sich im Streitgespräch gestern bei Ben beschwert, dass wir immer stundenlang auf Wasser warten und die Toiletten immer ekelig sind – heute gab es direkt zwei Kanister Wasser und geputzte Toiletten. Auch wenn er uns ignoriert, hat er Lukas zumindest zugehört 🙂 )

Den Morgen verbringen wir damit das Beet weiter mit Mutterboden zu füllen, den wir aus einem kleinen verschlammten Kanal graben. Wenn wir eine Pause wollen, machen wir uns mit der platten Schubkarre auf, um vom Nachbarfeld Pferde-Kacke zu sammeln, die als Dünger fungiert. Dabei kühlen wir uns im Fluss ab oder machen eine kleine Pause im Gras, herrlich 😀 Allen geht es wie mir, keiner sieht einen wirklichen Sinn in dieser Arbeit. Dennoch glaube ich, dass wir unsere Arbeit hier gut erledigen. Vielleicht, oder sogar ganz bestimmt, sind wir auch einfach nur verwöhnte Europäer die einen anderen Standard gewöhnt sind. Trotzdem bin ich mir sicher (und das ist meine persönliche Meinung), dass man manche Sachen einfach durchdachter organisieren kann, damit man nicht ständig mit den gleichen Problemen konfrontiert ist.

Gegen Mittag kochen wir uns eine typische Tortilla. Kartoffeln mit Gemüseresten mit Eiern. Lecker 🙂 Den Nachmittag verbringen wir damit unsere weitere Reiseroute zu planen. Morgen wollen wir nach Las Galleras, ganz im Nordosten der Insel. Wir reisen zusammen mit Marte. Für Costa Rica planen wir, für den Moment, ein Surfcamp mitten im Dschungel zu besuchen. Da man jedoch für mindestens drei Wochen dort bleiben muss, sind wir uns noch nicht ganz sicher.

Am späten Nachmittag gehen Anja und ich einkaufen, da wir heute mit Kochen dran sind. Wir kochen Curry-Reis mit Gemüse. Bei Eddys Shop kaufen wir noch ein paar Bier und eine Dose Mais. Eddy ist super cooler Typ, genau so wie die Gemüseverkäuferin. (Nachtrag Anja: Wenn er uns sieht schreit er immer „Coco de Leche“,so nennt er Lukas immer, seit Lukas den Begriff statt Leche de Coco (Kokosmilch) benutzt hat). Wir werden die Leute hier schon vermissen. Die Leute aus dem Dorf die wir kennengelernt haben sind alle total nett und einfach liebenswürdig. 🙂 Bevor es dunkel wird filme ich noch ein kurzes Video von der gesamten Lodge. Am Abend sitzen wir, die Freiwilligen, zusammen und lassen den Abend ausklingen. Morgen geht es weiter in Richtung Las Galleras. Was wir noch nicht wissen: Müssen wir morgen früh noch arbeiten, oder gehen wir einfach? Da Ben nicht mehr mit uns spricht, wissen wir das nicht 😀 Er hat allerdings noch ein Iphone Ladekabel von uns, hoffentlich kriegen wir es wieder 😉 Es bleibt spannend. Ab morgen erstmal wieder Freizeit und Reisen 🙂

 

Nachtrag: Weil Anja meint, dass sie allen Bildern blöd aussieht, gibt es heute leider keine Bilder. Wer die blöden Bilder trotzdem haben möchte, kann mir einfach schreiben 😉

3 Kommentare bei „Unser letzter Tag auf der Lodge“

  1. Haha natürlich will ich Bilder sehen ich kenne viele auf denen Anja blöd aussieht 😀 😛
    Euer Streit mit Ben hört sich ganz nach Kultur-Clash an… Nehmt es nicht persönlich, das mit den verwöhnten Europäern wird wohl richtig sein. Dass sich Ben als Chef der Lodge nicht von „Aushilfskräften“ die ein paar Wochen da bleiben in seine eingefahrende und jahrelang (mehr oder weniger) funktionierende Arbeitsweise reinreden lässt (zumindest aus seiner Sicht), ist auch irgendwo verständlich.
    Es ist trotzdem gut, dass ihr Kritik geäußert habt, auch wenn das einen Bruch in die Harmonie geschlagen hat. Seid euch sicher, wenn Ben schlau ist, wird er sich der Kritik (irgendwann) annehmen und sie umsetzen wenn er kann, denn er will ja auch europäische Gäste bei sich haben. Daher kann er auch von euch lernen, auch wenn er das euch gegenüber natürlich nicht zeigen wird und euch in eure Schranken weist. Reist trotzdem mit dem Gefühl weiter, dass er auch von eurer Bekanntschaft etwas über eure Kultur gelernt hat, so wie ihr von ihm. Die Erfahrung macht euch reicher. 🙂 Kopf hoch und weiterhin schöne Reise!

  2. Lisa hat Recht,blöde Bilder gibt es nicht.Anja ,immer aus Sicht des Betrachters, denke daranIch denke wie Lisa ,Ben wird sich seine Gedanken machen aber er ist halt MANN und kann seine Fehler noch nicht direkt eingestehen.Aber alleine das er schon Wasser besorgt hat und Toiletten geputzt ,sagt schon aus das er einsichtig ist.Und wenn er aus England kommt war er auf alle Fälle bis vor kurzem Europäer

    1. Achso aus England, na das hatte ich schon wieder verdrängt. Dann hat er sich der Sitten da ziemlich angenommen… Schwamm drüber.

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