19.01.2018 – 25.01.2018 Ayacucho
Unsere Reise nach Ayacucho startet um 12 Uhr nachts in Huancavelica. Da die Einheimischen hier lieber nachts fahren und vermutlich wegen des geringeren Verkehrs auf den engen Schotterstraßen fahren die Langstreckenbusse hier nur nachts. Da Lukas dank der Höhenkrankheit herumfiebert, zahlen wir die Nacht doch noch im Hostel und marschieren um 23.00 Uhr los in Richtung Busstation. Begleitet werden wir von einigen Besoffenen, was etwas unheimlich ist, allerdings kam Taxifahren auch nicht in Frage, da mal wieder irgendein Fest in der Stadt ist und alle besoffen sind. An der „Busstation“ dürfen wir in einer Art Garage noch bis kurz nach 1 Uhr warten, als Entertainment gibt es die Live-Übertragung der GPS Daten unseres anrollenden Busses. Je näher er kommt, desto mehr steigt die Spannung wie er denn wohl aussieht. Und selbstverständlich werden wir enttäuscht, ein klappriger Bus mit engen Sitzen (da die Leute hier alle einen Kopf kleiner sind als wir haben wir echt Probleme unsere deutschen Beine zu verstauen) kommt angerollt und braucht erstmal ne halbe Stunde um die erste Kurve zu meistern. Die Federung dieses Luxusgefährts in Kombination mit den holperigen Schotterpisten lässt unsere Nacht recht ruppelig werden. Der Blick aus dem Fenster zeigt nur den Straßenrand begrenzt von einem schwarzen Nichts, echt unheimlich. Wir passieren eine Schneelandschaft und um 7 Uhr morgens erreichen wir endlich die erste geteerte Straße 😉 In Ayacucho lassen wir uns auch direkt ins Hostel chauffieren und pennen erstmal den halben Tag.
Dann geht’s dran die Stadt zu erkunden. Unser günstiges Hostel liegt mitten im ärmeren, recht dreckigen Südteil der Stadt. Dafür ist das Essen in dieser Gegend sehr günstig, 3€ für uns beide zusammen inklusive Getränken. Mein „Chicharron de Pescado“ – auf deutsch quasi Fischstäbchen mit Reis und Yucca (hier gibt es immer Reis UND Kartoffel oder Yucca, dafür allerdings kein weiteres Gemüse) ist sogar ganz lecker. Lukas Hühnchen besteht allerdings mehr aus Knochen als aus Fleisch 😉
Anschließend suchen wir noch nach einem Arzt wegen meinem Ohr, finden aber nur ein sehr dreckig aussehendes Krankenhaus. Achja Lukas geht’s hier wieder gut, wir sind hier nämlich 1000m tiefer (auf 2760m). Statt Arztbesuch geht’s dann Richtung Innenstadt und Ayacucho überrascht uns doch noch mit einem hübschen Ortskern.
Am nächsten Tag werden wir nochmal überrascht. Auf unserer Frühstückssuche geraten wir in die „Vorkarnevalsfeste“. Alle sind verkleidet und tanzen um den Plaza de Armas herum. Feiern können sie, die Peruaner.
Wir beschließen uns letztendlich eine Woche hier zu bleiben – die letzte Busfahrt hat uns das Weiterfahren erstmal vergrault. Außerdem können wir uns hier erstmal an die Höhe akklimatisieren und wieder fitter werden 😉 Direkt in der Nähe des Plaza de Armas finden wir auch ein wunderschönes kleines Hostel und nisten uns hier ein. Nebenan ist auch eine Apotheke mit hauseigenem Arzt, da geh ich dann gleich mal vorbei. Ich werde erst auf 6, dann auf 8 Uhr abends verwiesen. Um 8 stehen die Leute dann auch schon Schlange. Für 15€ darf man den Arzt besuchen, der mir mit seiner Schreibtischlampe ins Ohr guckt und meint er könnte keine Entzündung sehen und mir Ibuprofen verschreibt. Diese Untersuchung hätte Lukas wahrscheinlich auch noch hinbekommen 😉
Abends treffen wir in einem Retaurant noch zufälligerweise auf Reiza, eine Peruanerin die in Costa Rica in der Küche des Surfcamps gearbeitet hat, verrückte kleine Welt 😉 Ansonsten werden wir demnächst einen Ausflug in die Region Cangallo zu unternehmen wo es einiges an Natur zu bestaunen gibt. In Ayacucho sind wohl die Haupteinnahmen trotz seiner hohen Lage der Landwirtschaft zu verdanken. Hauptsächlich Kartoffeln, Mais und Alpakas treiben hier das Geld ein. Als Tourist kann man ansonsten verschiedene Wari Ruinen besichtigen (die Waris waren hier vor den Inkas zugange), einige Denkmäler zu Kämpfen für Perus Unabhängigkeit und eine Höhle in der angeblich der älteste Amerikaner gefunden wurde.