Valle de Cangallo

26.01.2017 Tagesausflug – Valle de Cangallo

Heute geht es früh raus, denn um 8.00 Uhr beginnt unsere Tour durch das Tal von Cangallo. Uns erwarten einige Wasserfälle, wunderschöne Landschaften und eine erste Wanderung auf über 3500 Metern. Für uns eine Art Probe, wie unsere Körper sich unter Anstrengung auf Höhe verhalten. Nachdem wir uns die ganze Woche in Ayacucho (2760m) aklimatisiert haben, hoffen wir, dass wir weniger Probleme mit der Höhenkrankheit haben werden.

Um 8.00 Uhr geht es also vom Tour-Büro in Richtung Haltestelle. Dort werden wir zunächst in den falschen Bulli verfrachtet, was sich aber in letzter Sekunde klärt. Dazu rennt eine Frau (unsere spätere Führerin) hektisch auf uns zu, schreit „Lukas!?!?!“ und ist sichtlich erleichtert als sie uns findet und zum richtigen Tourbus begleitet. Am Bulli lernen wir den Rest unserer Truppe kennen. Alles Peruaner, alle aus Lima und die meisten älter als wir. Fast die gesamte Gruppe ist per Flugzeug angereist und leidet sichtlich unter der Höhenkrankheit.

Auf geht es also im Bulli in Richtung des Tals von Cangallo. Unterwegs halten wir an einer Bude, an der sich alle mit Koka-Tee eindecken. Der Tee hilft gegen die Höhenkrankheit. Weiter geht es also zu unser ersten Haltestelle, dem „Pumapaccha“, einem Wasserfall der früher Trinkstätte von Pumas war. Die gab es hier zahlreich, wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmend ausgerottet und ins Hochland verscheucht. Heute sieht man hier nur noch selten welche. Um zum Wasserfall zu gelangen wandert man durch unzählige Kartoffelfelder in denen einige Bauern die Felder bewirtschaften. In mitten dieser Felder befindet sich dann der Pumapaccha. Auf dem Rückweg zum Bulli kommt uns eine Bäuerin mit einer Herde aus Kühen und Schafen entgegen. Generell sehen wir immer gemischte Herden. Meistens aus Schafen und Kühen.

Mit dem Bulli geht es weiter zur zweiten Station. Hier wandern wir insgesamt 2,5 Stunden durch das Tal von Cangallo wobei wir zwei weitere Wasserfälle besichtigen. Die Cataratas (Wasserfälle) de „Batán“ und „Qorimaqma“. Von oben steigen wir dazu ins Tal hinab zum ersten Wasserfall und wandern von dort aus über einen künstlich angelegten Wasserweg in Richtung Wasserfall Nr. 2. Der künstliche Wasserweg wurde 2014 angelegt um den Abfluss des Wassers zu kontrollieren. In dieser Region kommt es während der Regenzeit immer wieder zu starken Erdrutschen, weil das Wasser den Boden zu sehr aufweicht.

Die Wasserleitung führt uns in gebückter Haltung durch 3 kleinere Tunnel. Unterwegs entdecken wir die „Tuña“, grün-gelbe Kakteen-Früchte die überall in den Straßen von Ayacucho verkauft werden. Sie wachsen ab den Enden der großen Kakteen-Blätter. Auch riesige Aloe-Vera Pflanzen gibt es hier. Die Größe erkennt man auf den Bildern leider schlecht, aber so 1,5-2 Meter sind sie schon groß. Dazu diese atemberaubende Aussicht ins Tal, klasse! Wir folgen also dem Wasserlauf uns kommen irgendwann am 3. Wasserfall, Catarata Batán an. Von dort aus geht es nach kurzer Pause dann weiter in Richtung Bulli.

Als wir nach 2,5 Stunden Wanderung in praller Mittagssonne wieder am Bulli angekommen sind, merken wir die Höhe. Mir dröhnt der Kopf und obwohl die Wanderung wenig anspruchsvoll war sind wir ganz schön platt. Zum Glück geht es dem Rest der Truppe nicht viel besser.

An unserer nächsten Station halten wir an einem Swimmingpool. Hier können wir die nächsten 2 Stunden entspannen, bevor es dann noch für 20 Minuten in die Stadt Cangallo geht. Beide Ziele hätte man sich eigentlich sparen können. Wirklich was zu entdecken gibt es hier nicht, außer eine sagenhafte Aussicht aus dem Bulli hinaus. An jeder Ecke gibt es hier Steinbrüche in verschiedensten Farben.

Auf dem 2,5 Stunden Rückweg halten wir noch an einer Käserei. Uns schmeckt der Käse nur leider garnicht, sodass wir froh sind nach 11 Stunden Programm wieder in Ayacucho anzukommen. Unsere erste Tour auf über 3500 Metern haben wir gemeistert, allerdings haut einen die Höhe doch gut um. Trotzdem hat sich der Ausflug gelohnt. Ohne Tour hätten wir diese schönen Plätze mit Sicherheit nie entdeckt, da sie mitten im Hochland von Peru versteckt liegen.

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