Da unser Hosteleigentümer uns immer wieder bequatscht hat wie schön die „Pampa von Ayacucho“ ist, machen wir letztendlich doch einen Ausflug dorthin. Der Tag startet jedoch zunächst mit ein Paar Wari Ruinen in der Nähe von Ayacucho. Die Waris waren hier zwischen 500 und 1000 nach Christus unterwegs. Zu sehen gibt es ein paar Ruinen von Mausoleums und alten Häusern, Waffen aus Stein, Töpfen und einem alten mumifizierten Skelett. Wirklich spannend ist es allerdings nicht. Man sieht am gegenüberliegenden Berg auch die Höhle, in welcher der erste Amerikaner gefunden wurde 😉
Die ganze Umgebung ist mit Kakteen zugepflanzt welche reich an Tuñas sind. Wir fragen uns trotzdem wie viele davon wirklich geerntet werden, weil echt alles voller Kakteen steht und die ja nunmal stachelig sind. Wir lernen noch Raupen kennen, welche einen guten, roten Farbstoff ergeben wenn man sie zerreibt. Danach geht es weiter nach Quinoa.
Die Stadt soll eigentlich ganz hübsch sein, da alle Häuser weiß gestrichen sind und rote Dächer besitzen. Auf den Dächern befinden sich auch oft kleine Tonfiguren, welche hier getöpfert werden. Ganz süß, allerdings sind die Häuser auch recht verfallen und die Straßen sehr dreckig, wie es halt hier so ist. Wir bekommen noch einige Tonfiguren gezeigt und wie sie hergestellt werden, sehen an einigen Ecken Quinoa Samen rumliegen, dann geht es auch weiter zur Pampa.
Die Pampa von Ayacucho ist quasi ein riesiges, flaches Gelände mitten in den Anden ca auf 4000m. Da hier die Kämpfe der Unabhängigkeit Perus gegenüber der Spanier stattgefunden haben (am 9.12.1824) wurde hier ein riesiger Obilisk aufgestellt. Der Präsident wird hier jährlich eingeflogen um die großen Feste der Unabhängigkeit zu eröffnen.
Auf dem Gelände kann man sich auch Pferde „leihen“, auf denen man dann einmal um einen Wald geführt wird. In Deutschland nennt sich das Kinderreiten, peruanische Touristen fahren allerdings voll darauf ab. Auch die Fotografen, die überall kitschige Fotos anbieten finden viele Abnehmer.
Am Rande der Pampa gibt es einige Stände mit peruanischem Essen und wir wagen uns nochmal ans Probieren. Für Lukas gibt es Yuyo – eine Art Grünkohl mit Fisch und für mich gibt es Puca Picante. Letzteres sind Kartoffeln in einer sehr leckeren roten Soße welche aus roter Rübe und Erdnüssen besteht. Dazu gab es noch leckere Spaghetti und ein Stück sehr scharfes Fleisch. Die Köchin bringt uns auch noch andere Kleinigkeiten zum Probieren, da sie meint dass wir die peruanische Küche kennenlernen müssen. Wir verstehen zwar meistens nicht was es ist, aber war alles recht lecker. Unsere Tischnachbarn haben ein Meerschweinchen („Cuy“) bestellt, welches auch als ganzes frittiert serviert wird, auch mal interessant zu sehen 😉 Dazu gibt es den hier bekannten Choclo con Queso – Maiskolben mit Käse.
Bei den Meerschweinchen hättet ihr zupacken sollen 🙂