Was tut man nicht alles um wunderschöne Plätze zu entdecken? Man steht um 3 Uhr nachts auf, wartet 45 Minuten auf das Tourishuttle und übergibt dann sein Leben in die Hände des Fahrers, welcher unglaublich schnell auf einem super schmalen Feldweg entlang von krassen Abhängen rast und vor keinem Hubbel abbremst. Anschließend wandert man voller Ehrgeiz von 4300m auf etwas über 5100m, was mit dem immer weniger werdenden Sauerstoff mit jedem Meter anstrengender wird. Oben angekommen wird man dann allerdings umso mehr mit der grandiosen Aussicht belohnt:
Ja etwas schade ist es schon. Hinter dem Nebel versteckt sich der sogenannte Regenbogenberg. Dieser trägt seinen Namen aufgrund verschiedener Mineralien, welche 7 übereinandergelegene Farbschichten bilden. Durch die Tektonik wurde die Schichtung so verschoben, dass eine Bogenform entsteht – ein perfekter Regenbogen. Aber bekanntlich sieht man Regenbögen nunmal nur wenn die Sonne scheint 😉
Wir geben nicht auf und starren eine halbe Stunde in den weißen Nebel, der uns letztendlich auch noch Schnee beschert. Ab und zu haben wir tatsächlich einige Sekunden Glück und können einen Blick auf das Naturwunder erhaschen. Schon cool, was die Natur so fabriziert. Urprünglich wollten wir auch noch in das hinter dem Berg gelegene rote Tal wandern, aufgrund des Wetters würde man dort allerdings eh nichts sehen, sodass wir uns den zusätzlichen Weg sparen. Einige aus unserer Gruppe lassen sich im Nebel mit einem Lama oder einem einheimischen Mädchen fotografieren – selbst auf 5000m Höhe gibt es also einiges fürs Touristenherz. Für wen der Weg zu anstrengend ist, gibt es auch zahlreiche Pferde welche man zusammen mit ihrem Führer ausleihen kann.
Die Wanderung lohnt sich allerdings. Wenn sich die Wolken verziehen hat man unglaublich schöne Ausblicke auf die verschiedensten Gipfel, die höchsten natürlich voller Schnee. Außerdem sieht man soweit das Auge reicht überall Alpakas, Lamas und Vikunjas grasen. Super lustig wenn ein Alpaka den Berg herunterrennt, das sieht einfach komplett verkehrt aus. Kondore soll es hier eigentlich auch geben, die scheinen sich allerdings vor dem Regen verkrochen zu haben.
Unterwegs lernen wir auch einen Holländer kennen, welcher lustigerweise mit dem Bruder von Christopher befreundet ist, mit dem wir in Guatemala einige Zeit verbracht haben. Immer wieder lustig, was es für Zufälle gibt.
Zudem sind wir begeistert, wie wenig uns die Höhe mittlerweile ausmacht. Unsere Guides haben uns gut mit Kokablättern und Kräuterölen (Agua Flores) versorgt – ob es daran lag oder an unserer Akklimatisierung wissen wir nicht, aber nach den Problemen in Huancavelica sind wir echt erleichtert. Wenn man kein heißes Wasser zur Hand hat, preist man mit den Kokablättern zunächst den Berg an und steckt sie dann in die Backe – echt bitter und ekelig 😉 Kokablätter haben übrigens keine berauschende Wirkung. Sie helfen gegen die Höhenkrankheit und pushen einen maximal soviel wie Kaffee. Die Tour, welche wir heute aufgrund des Mangels an öffentlichen Verkehrs mitgemacht haben war echt super organisiert. Wir haben ein super Frühstück und Mittagessen bekommen und dazu hatten wir 3 Guides dabei. Unsere Führerin (irgendwie war es unsere Privatführerin, weil wir den Rest der Truppe schnell abgehängt haben) hat uns fast den kompletten Aufstieg über mit Informationen über die Region versorgt – auch wieder gut um unser Spanisch zu verbessern :-). Die Einheimischen können zB anhand von Kaktusblüten vorhersagen wie das Wetter das Jahr über wird. Dazu war die Tour die günstigste die es in Cusco gibt, wir sind also sehr zufrieden und trotz Nebel war es ein super Ausflug 🙂
Was ein Naturspiel,das sieht klasse aus.Und natürlich toll, das ihr euch langsam an die Höhen gewöhnt habt,sonst wäre euch sicherlich etwas sehr schönes entgangen.Total toll;habe mir das ganze im Internet angeschaut ;bei klarem Himmel gigantisch