Wir stehen um 4.00 Uhr morgens auf, frühstücken und fahren mit dem Jeep in Richtung Geysir-Landschaft:
Station 1 – Geysire
Zwar sind die Vulkane in dieser Gegend nicht mehr aktiv, aber dennoch brodeln unterirdisch thermale Quellen die teilweise mit extremen Druck Wasserdampf an die Oberfläche drücken. Solche Geysire besichtigen wir, noch vor Sonnenaufgang in der bitterkalten Wüste. Vermutlich sind die Geysire in der morgendlich kalten Luft aufgrund des Temperaturunterschiedes am beeindruckendsten – die Dampfwolken schießen unglaublich weit aus der Erde heraus. Bei den Geysiren befinden sich auch kleine „Schlammtöpfe“ in denen der Schlamm brodelt und blubbert. Dabei stinkt es überall bestialisch nach faulen Eiern, dem typischen Schwefelgeruch bei Vulkanen. Jeder macht sein typisches Touri-Foto, wobei wir mal wieder bereuen keine bessere Kamera zu haben und dann gehts auch schon weiter. Es ist wirklich schweine-kalt und wir sind froh, als am Horizont langsam die Sonne aufgeht. Da wir direkt auf die Sonne zufahren wird unser Fahrer dermaßen stark geblendet, dass wir quasi blind durch die Wüste fahren. Etwa 20 Minuten später kommen wir an Thermalquellen an.
Station 2 – Thermalquellen
Was für ein entspannter Start in den Tag! Die Sonne strahlt, es gibt kaum
Wolken und wir entspannen im natürlichen Thermalbecken bei 35 Grad Wasserthemperatur mit wunderschönem Ausblick auf einen der vielen Wüsztenseen, welcher in der Mitte gefroren ist und an den Rändern dampft. Hier geben wir unseren Knochen 30 Minuten Zeit wieder aufzutauen, bevor es weiter zur Laguna Verde und zur chilenischen Grenze geht.
Station 3 – Laguna Verde
Die grüne Lagune ist diesen Morgen leider garnicht grün. Und das hat auch einen Grund:
Genau wie die anderen farbenfrohen Seen hängt die Farbe des Sees von der Zusammensetzung der Mineralien ab. Die Sulfide die für die grüne Farbe des Sees verantwortlich sind, setzen sich bei Windstille am Boden des Sees ab und lassen ihn blass wirken. Nachmittags, wenn die Winde in der Wüste stärker werden, werden die Minerale aufgewirbelt und es kommt zum typischen Farbwechsel im See. Als wir morgens um 9.00 Uhr ankommen ist es windstill, also nix mit grüner Lagune.
Station 4 – Frontera de Chile
An der Grenze verabschieden wir uns von Emma, Antje und Marie. Die drei fahren weiter in Richtung Atacama-Wüste. Für Anja, Olivier und mich geht es in einer insgesamt 8-stündigen Jeep-Fahrt zurück nach Uyuni bei der Erwin plötzlich auch richtig aufblüht und uns gut unterhält. Von dort aus fahren Anja und ich noch am selben Abend 4 Stunden nach Potosi.
Unsere Tour durch die Wüste war insgesamt über 900km lang. Erwin, unser Fahrer und gelegentlich Guide, wurde zum Ende hin auch immer kommunikativer. Dennoch hätten wir uns gewünscht, nicht jedes Wort aus seiner Nase ziehen zu müssen, wenn wir etwas über die Gegend wissen wollten. Am Ende blicken wir auf atemberaubende Landschaften, eine lustige Reisetruppe und sehr viel Staub an Kleidung, Gepäck und in unseren Atemwegen zurück. Geil wars!