Erster Tag (26.03.2018)
Von Barichara aus gehts in 45 Minuten zurück nach San Gil. Hier treffen wir in 2 Tagen Flo und Chrissi. Mit den beiden wollen wir die nächsten Tage weiter durch Kolumbien reisen. Da im Moment die Semana Santa (Osterwoche) ist, sind die Hostelpreise vergleichsweise teuer. Wir kommen in einem relativ günstigen Hostel direkt im Stadtkern unter. Im Gegensatz zum hübschen und ruhigen Örtchen Barichara ist San Gil sehr laut und hektisch. Unter Kolumbianern gilt es aber als Mekka der Outdooraktikitäten. Verschiedene Touranbieter bieten hier Rafting, Paragliden, Wanderungen, Bungeejumping, Mountainbiken, Ziplinen und Canyoning an. Nach einem ersten entspannten Tag wollen wir am darauffolgenden Tag eine actionreiche Rafting-Tour der Kategorien 4 und 5 starten. 5 ist der höchste Schwierigkeitsgrad. Das verspricht Adrinalin pur.
Zweiter Tag (27.03.2018)
Am nächsten Morgen geht es also zum Touranbieter um das Rafting auf dem Rio Suarez zu starten. Witzigerweise treffen wir hier auch Yannik und Paul wieder. Gemeinsam werden wir aber direk enttäuscht. Aufgrund des hohen Wasserstandes ist das Rafting im Rio Suarez zu gefährlich. Als Alternativ-Option bleibt uns dann leider nur noch die kleine Rafting-Tour im Rio Fonce.
Rafting – Rio Fonce
Los geht also die (wilde) Fahrt! Wir werden vom Touranbieter zu den Booten gebracht und dann direkt zum Einstiegspunkt gefahren. Nach einer kurzen Instruktion gehts dann auch los. Im Wasser begleitet uns eine Gruppe von Kolumbianern die sich mit Schaumstoff-Brettern so im Fluss treiben lassen. Wir denken noch, dass es bei der doch starken Strömung garnicht so ungefährlich ist.
Kaum sind wir 5 Minuten unterwegs müssen wir auch schon die erste Kolumbianerin aus dem Wasser retten. Sie hat sich Unterwasser das Knie aufgeschlagen und blutet. Weitere 5 Minuten später müssen wir den nächsten Kolumbianer retten. Vor Erschöpfung kann er nicht mehr weitermachen. Mit 2 Invaliden an Bord schippern wir also den Rio Fonce im Raftingboot hinab. An 2 Stellen gibt es coole Stromschnellen die richtig Spaß machen, ansonsten ist die Raftingtour auf dem Rio Fonce eher einer entspannten Kanutour gleichzusetzen. Quasi der Trostpreis im Vergleich zum actiongeladenen Rio Suarez, der auch am nachfolgenden Tag immer noch gesperrt war. Da die Fotos teurer gewesen wären als die Raftingtour selber (über 20€), entscheiden wir uns dagegen und müssen an dieser Stelle leider ohne Fotos der netten, aber nicht übertrieben coolen Rafting-Tour auskommen.
Am Nachmittag treffen wir dann auf Flo und Chrissi. Richtig witzig unsere Freunde am anderen Ende der Welt zu treffen. Gemeinsam verbringen wir den Nachmittag an den Pozo Azul von San Gil. Abends kochen wir noch zusammen und gehen dann auch relativ früh ins Bett.
Dritter Tag (28.03.2018)
Am nächsten Morgen gehen Anja und ich erstmal gemütlich frühstücken. Flo und Chrissi besuchen die Stadt Barichara, die wir ja nun bereits ausreichend kennengelernt haben. Am Nachmittag nehmen wir einen Bus zu den Cascadas de Juan Curi, wunderschönen Wasserfällen außerhalb von San Gil. Hier nehmen wir einen Weg abseits der Haupt-Touri-Strecke, müssen aber dennoch den Eintritt von 12.000 Pesos (3,50€) zahlen. Dafür bekommen wir aber noch Essen inklusive. Der Weg zu den Wasserfällen an sich ist super schön. An den Wasserfällen sind wir dann aber doch erstaunt wie viele Touristen dort sitzen und baden. Uns wird schnell langweilig und wir beschließen zurück zum Eingang zu laufen. Dort treffen wir zufällig wieder auf Flo und Chrissi. Wir zocken noch eine Runde Frisbee und fahren dann zurück nach San Gil.
Nach einem leckeren Abendessen lassen wir uns vom Kellner ein Taxi rufen, denn es regnet wie aus Eimern und wir müssen zum Bus. Allerdings scheint bei dem Wetter auch kein Taxi fahren zu wollen. Also Regenjacken drüber und selbst ein Taxi suchen. Alle Taxen weit und breit sind voll und überall ist Stau. Schon halb verzweifelt schlagen wir uns durch bis zur Hauptstraße wo wir klitschnass tatsächlich einen Bus zum Terminal abbekommen.
Dort angekommen warten wir mal wieder auf den Bus der einfach nicht kommen will – umsonst abgehetzt. Wir treffen auch wieder Yannik und Paul die 50000 Pesos mehr für ihren Bus gezahlt haben. Das macht uns schon etwas misstrauisch. Nach 2 1/2 Stunden Warterei kommt letztendlich ein Bus unserer Firma, welcher laut Fahrer allerdings nach Cartagena und nicht nach Santa Marta fährt. Wir fragen auch nochmal ob er nicht über Santa Marta fährt aber er verneint.
Kaum ist der Bus abgefahren kommt der Ticket Verkäufer aus seinem Häuschen und meint „das war euer Bus!“ Na super. Was ein Chaos. Angeblich wartet der Bus nun an einem Park auf uns und wir werden in ein Taxi gestopft. Wieder durch den Regen geht’s also in rasanter Fahrt zum Park. Weit und breit natürlich kein Bus… also wieder zurück zur Station. Mit dem Taxifahrer als Zeugen beschweren wir uns beim Ticketverkäufer welcher uns nun das Geld zurückgeben will. Da über das Osterwochenende aber keine Busse mehr fahren wollen wir aber nicht das Ticket sondern den Bus! Wir werden also in einen anderen Bus in die nächstgrößere Stadt Bucaramanga gesetzt wo der Bus auf uns warten soll. Ja… als ob. 2 Stunden später, werden wir am Busterminal jedoch tatsächlich von dem Busfahrer erwartet der uns versichert hatte nicht nach Santa Marta zu fahren. Die Blicke der anderen Leute im Bus sind aufgrund der Verzögerung allerdings alles andere als nett.
12 Stunden später, ca 40km vor Santa Marta stellt sich dann heraus, dass der Bus tatsächlich nicht nach Santa Marta fährt. Wir werden auf der Straße herausgelassen und in einen anderen Bus verfrachtet den wir nochmal bezahlen müssen. Mittlerweile ist uns das auch egal, ist auch recht billig. Von dem „Terminal“, was nicht mehr ist als der Seitenstreifen einer großen Straße bekommen wir auch direkt ein günstiges Taxi zu unserem Ziel Minca. Hier werden wir auch mit sehr heißem Karibikwetter begrüßt 🙂