Ja man soll es kaum glauben – wir schaffen tatsächlich noch den Absprung von unserem liebgewonnenen Lateinamerika! 7 Monate waren wir nun hier und haben die Zeit sichtlich genossen 🙂
Während wir in der Dominikanischen Republik in den ersten Tagen einen ziemlichen Kulturschock hatten, haben wir uns immer mehr an das Chaos gewöhnt. So gut wie immer waren die Einheimischen nett und hilfsbereit zu uns, wir haben wahnsinnig schöne Landschaften gesehen und unser Spanisch hat sich immer weiter gesteigert.
Jetzt sind wir gespannt auf ein komplett neues Reisegefühl in Asien, wo wir wahrscheinlich mehr Schwierigkeiten haben werden mit den Einheimischen zu kommunizieren. Generell freuen wir uns aber auf den starken Kontrast! In Lateinamerika ist doch vieles sehr gleich:
– vor allen Dingen das Essen. Hauptbestandteile sind hier Reis, Bohnen, Hähnchen, Ei, Kartoffeln und Mais. Soßen gibt es selten, frittiert wird allerdings gerne und viel. Ansonsten ist alles süß, gezuckertes Brot, gezuckerte Getränke, alles gezuckert 😉 Allerdings braucht man sich nie zu Sorgen zu verhungern, an jeder Ecke werden Snacks verkauft und selbst in Bussen wird man bei jeder Gelegenheit versorgt (zur Not auch durchs Fenster an der Ampel).
– Der Straßenverkehr. Überall wird laut gehupt und an jeder zweiten Ecke geht die Alarmanlage eines Autos los, ausgelöst zb durch den Fahrtwind eines vorbeifahrenden Autos 😉 Es ist also überall laut und wer am lautesten hupt hat die Vorfahrt. Überholt und beschleunigt wird bei jeder Gelegenheit, auch wenn man schon das Hindernis vor Augen hat, welches einen dann doch zur spontanen Vollbremsung zwingt. Aber hey! Wir haben keinen einzigen Unfall miterlebt!
– Die Leute sind alle winzig! Obwohl wir in Deutschland wohl mittelgroße Normalos sind fallen wir hier als weiße Riesen sofort auf. Die meisten Frauen sind etwas rundlich und mit langen Röcken bekleidet, was in den moderneren Gegenden allerdings auch schon nachlässt. Das Image des wandelnden Geldscheins ist uns allerdings nur in Kolumbien richtig negativ aufgefallen. Hier fragt wirklich jeder nach Geld und auch jeder versucht einen bei den Preisen abzuziehen. Ansonsten versuchen es natürlich auch immer wieder Leute mit zu hohen Preisen, meistens lassen diese sich aber gut verhandeln solange man etwas Spanisch im Petto hat.
– Die Einstellung, nur bis zum nächsten Tag zu denken. Vermutlich oft dem wenigem Geld geschuldet und manchmal auch gesünder als alles durchzuplanen.
– Die Musik. Wirklich überall in Lateinamerika läuft seit letztem September die gleiche Playlist rauf und runter. Der sogenannte Reggeaton gibt hier in jeder Bar den Ton an. Insgesamt sind es vielleicht 10 Lieder die an jeder Ecke rauf- und runtergehört werden.
– Der krasse Spalt zwischen Arm und Reich. Gerade in großen Städten oder Touristengebieten stehen krasse Villen oft direkt neben den Wellblechhüttenviertel.
– Plastikmüll – Das größte Umweltproblem unserer Zeit. Wirklich an jeder Ecke, in jeder Straße, in jedem Wald, jedem Fluss, jedem Meer… Überall Plastikmüll. Die entsprechende Bildung zum Umgang mit Plastik fehlt hier leider, bzw gibt es wichtigere Probleme…
– Überall ist es super super einfach mit Bussen oder ähnlichen Collectivos von A nach B zu kommen. Man muss sich zwar manchmal sehr viel durchfragen, aber generell gibt es fast überall ein günstiges Transportmittel. Dies heraus zu finden ist oft garnicht so einfach, da die Einheimischen nicht gerne laufen. Fragt man beispielsweise den Busfahrer ob er zur Kirche am anderen Stadtende fährt verneint er dies, obwohl er durch eine Straße 200m entfernt von besagter Kirche fährt. Das System, Busse überall herunterwinken zu können ist natürlich sehr entspannt, sorgt aber auch für Staus und unberechenbare Fahrzeiten 😉
– Feiern – gefeiert wird bei jeder Gelegenheit. Oft mit lautstarken Prozessionen mit oder ohne christlichen Statuen.
Für uns geht es nun von Bogota nach Vietnam – in ganzen 53h! Zunächst gehts nach Ford Lauderdale, wo wir doch noch in die USA einreisen müssen. Dann gehts weiter nach Chicago. Dort haben wir 18h Zeit, sodass wir in einem Hotel direkt am Flughafen übernachten. Inklusive sind Pool, Flughafenshuttle und Frühstück, allerdings hat das günstigste Hotel in Chicago den 5-fachen Preis der Hostels in Südamerika 😉
Weiter gehts dann nach Doha in Katar. Ein etwas mulmiges Gefühl über Deutschland zu fliegen ohne eben anzuhalten.. Qatar Airways ist sehr zu empfehlen, super leckeres Essen und super komfortabel. Allerdings hatten unsere Sitznachbarn leider einen sehr umangenehmen Körpergeruch und waren ständig am Husten, was für 13h Flug nicht ganz optimal war.
Der Flughafen in Katar war super spannend, überall Scheichs umd Frauen in Burka und alles hochmodern. Viel Schmuck zu kaufen etc.
4 Stunden später gings dann weiter auf den 6 Stunden Flug nach Hanoi. Hier kriegen wir ohne Wortwechsel unseren Stempel für 30 Tage und machen uns jetzt dran die 12 Stunden Zeitverschiebung zu verarbeiten.