Tangkoko Nationalpark

14.-15.08.2018

[von Anja]

Mit unserem Roller geht’s von Tomohon nach Batu Putih. Die Straßen sind generell sehr neu, aber auch jetzt schon wieder mit Schlaglöchern übersäät. Dank einem riesigen Stein dürfen wir mal wieder unseren Reifen flicken lassen. 

Schon von Manado aus sieht man den großen Tangkoko Vulkan, welchen der Tangkoko Nationalpark umgibt. Sulawesis Landschaft wirkt generell sehr sehr grün, viele Teile sind hier allerdings fast ausschließlich von Palmen bewachsen. 

Batu Puthi

In Batu Putih angekommen bekommen wir erstmal ein Upgrade vom Zimmer und gehen direkt zum Strand um uns abzukühlen. Über den heißen, schwarzen Vulkansand ins Meer zu gelangen ist allerdings garnicht so einfach. Da wir nicht viel Zeit mitgebracht haben, aber trotzdem gerne ein paar Tiere im Nationalpark sehen möchten, entschließen wir uns diesmal uns einem Guide anzuschließen der einen besseren Blick hat die Tiere zu finden – scheinbar ist das auch Pflicht in diesem Park. 

Das Örtchen Batu Putih liegt direkt am Rand des Nationalparks und scheint auf den ersten Blick ein ruhiges Örtchen zu sein. Ein Trugschluss… direkt vor unserem Gästehaus geht der Wald steil nach oben. Daraus machen die durch den Nationalpark an viel Geld gekommenen Einheimischen ihr Hobby: Mit unglaublich lauten Motocross-Rädern ballern sie im Minutentakt den steilen Berg so hoch wie sie kommen… Das zweite Hobby sind selbstgebaute Speedboote mit dem sie vor der Küste Rennen veranstalten. Am lautesten ist jedoch eine riesige Wand von Musikboxen, welche bis 3 Uhr Nachts mit vollaufgedrehten Boxen das ganze Dorf und vermutlich den ganzen Nationalpark beschallen… Wir kriegen also die ganze Nacht kein Auge zu und um 4 Uhr geht’s aus den Federn auf die Tour durch den Park. Da wir am Abend vorher herausbekommen haben, dass wir nicht nur von unserem Guide, sondern auch noch von einem unsympathisch wirkenden älteren Paar mit 7-jähriger Pflegetochter begleitet werden ist Lukas Motivation nach der schlaflosen Nacht nun auf dem Nullpunkt angelangt. Er schläft also weiter und ich geselle mich zu dem netten Familienausflug…

Tangkoko Nationalpark

Die erste Stunde ist auch wie erwartet ätzend, das Kind jammert lauthals herum und ist unglaublich langsam. Tiere bekommen wir auch nicht zu Gesicht, was eventuell daran liegt dass der ganze Wald die Nacht durch von Elektro-Schrott-Musik beschallt wurde oder halt an dem lauten Kind.. ich ärgere mich schon dafür 18€ bezahlt zu haben. Dann sehen wir vor einem Baum eine andere Gruppe nach oben starren. Ganz oben auf dem 30m hohen Baum starrt ein Bärenkuskus auf uns herab – so unbeweglich dass er auch ausgestopft sein könnte. Fotos kann ich hier mit meiner Handykamera leider keine machen 😉 

Kurze Zeit später sehen wir zwei Koboldmakis in einem Fikusbaum sitzen. Auch sie sind völlig unbeweglich, super winzig (ca 10cm) und furchtbar knuffig mit ihren riesigen Augen. Danach treffen wir auf die anderen Gruppen und warten gemeinsam auf den Helmhornvogel, der angeblich immer um diese Zeit zu seinem Nest kommt. In Wirklichkeit ist irgendjemand auf diesen dicken, 30m hohen Baum geklettert und hat dort oben Futter versteckt. So kommt der bunte Riesenvogel auch relativ pünktlich und laut krähend angeflogen. Wir sehen noch einige andere Vögel, darunter zwei Eulen welche unter einer Baumkrone sitzen. Einige Fledermäuse hängen in einem hohlen Baum und gerade als das Mädchen, das aufgrund der Jammerei bis jetzt auf dem Rücken ihrer Pflegemutter durch den Park geschleppt wurde wieder anfängt zu motzen sehen wir einen schwarzen Makaken wegrennen. Wir folgen ihm und entdecken eine große Gruppe. Unser Guide erkennt schnell, dass es sich um eine Affengruppe handelt, welche von Forschern beobachtet wird und somit für Touristengruppen verboten ist. Er lässt uns trotzdem weiter beobachten, bis irgendwo aus dem Gebüsch gerufen wird „BB here! No tourists!“. Darauf hin scheucht unser Guide uns schleunigst wieder in eine andere Richtung. Wir begegnen noch zwei weiteren Makaken Gruppen, die letzte sitzt ziemlich direkt am Eingang und macht sich natürlich über den Mülleimer her…

Insgesamt sehr interessant die Tiere zu sehen, es wirkt allerdings durch die Fütterungen wie ein etwas freierer Zoo. Aber wenn man wenig Zeit hat und trotzdem Tiere zu Gesicht bekommen will, geht es vermutlich nicht auf natürliche Art und Weise.. Falls wir mehr Zeit und vor allem auch Geld hätten, hätten wir gerne mehrtägige Wandertouren durch diesen Park, bzw. das Manembo Nembo Naturreservat gemacht. So eine Tour kostet allerdings leider 150€/Person/Nacht…

Um 10 Uhr morgens sind wir passend zum Frühstück wieder zurück, dann geht es wieder nach Manado zurück um die Fähre in Richtung der Bunaken zu nehmen.

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