Flores

29.12.-30.12.2017

Freitags stehen wir wieder früh auf und machen uns auf die Suche nach Bussen Richtung Flores. Allerdings hatten wir vorher schon recherchiert, dass die Touri-Shuttles tatsächlich billiger sind als uns mit 4 verschiedenen Bussen und einer Fähre von Lanquin nach Santa Elena bzw. Flores durchzuschlagen. Trotzdem stellen wir uns erstmal an die Bushaltestelle, wo uns natürlich direkt ein Shuttle-Anbieter abfängt. Zufällig sind genau noch 2 Plätze zu haben und wir bekommen sie zu einem sehr guten Preis. Also doch mal Shuttle.

Um 8 geht‘s dann los und es kommt ein echt moderner Bulli angefahren. Wir sind die ersten die einsteigen und es geht weiter zu einer Touri-Sammelstelle. Hier werden hunderte von Backpackern auf Pickups und sogar Lastern angekarrt und in die Shuttles verfrachtet. Wir fühlen uns richtig schlecht, dass wir da mitmachen, aber warum für einen viel unbequemeren und längeren Weg auch noch mehr zahlen?! Als unser Shuttle letztendlich voll ist, bekommen wir mit, dass dies das Deluxe-Shuttle (heißt mit Klimaanlage und richtigen Sitzen, keinen Klappsitzen) ist und wir den günstigen Preis nur bekommen haben weil die 2 Plätze sonst leer geblieben wären. Super bequem ist es ohne Kopflehne zwar nicht, aber man will sich ja nicht beschweren 😀 Immerhin sind wir nicht eingequetscht und jeder hat seinen eigenen Platz.

Nach 3 Stunden Fahrt wird dann in Coban eine Pause vor einem großen Mc Donalds gemacht. Wir steigen alle aus und Lukas und ich suchen uns eine Bäckerei in der Nähe. Als wir wieder zurück zum Mc Donalds kommen ist unser Shuttle weg. Hmm. Zum Glück sehen wir noch andere Leute die mit uns im Shuttle saßen. Also erstmal wieder beruhigt und es wird weiter gewartet. 25 Minuten sollte die Pause gehen. Als nach einer Stunde immer noch nichts vom Shuttle zu sehen ist werden die ersten Leute unruhig. Warum ist es überhaupt weg und was machen wir wenn es nicht wiederkommt. Außer mir (ja ich weiß, dass ich paranoid bin wenns um meine Sachen geht) haben alle ihre Ausweise, Kreditkarten und eigentlich alles im Shuttle liegen lassen. Der Typ macht also ein gutes Geschäft wenn er nie wieder auftaucht. Auch einer der Einheimischen, der in unserem Shuttle saß macht sich Sorgen. Aber als er erzählt, dass er den Fahrer kennt, werden unsere Bedenken kleiner.

Nach 1 1/2 Stunden taucht unser Bulli dann auch wieder auf und statt uns über die Verzögerung zu ärgern, freuen sich alle, dass sie ihre Sachen wieder haben 😀 Ansonsten verläuft die Reise vorerst ruhig ab. Bis ein riesiger Geier in voller Fahrt vor unsere Frontscheibe kracht und sie super viele Risse bekommt. Der Fahrer händelt das Ganze recht relaxt, will aber unsere Aussagen haben, dass es nicht seine Schuld war. Als wir die Grenze zweier Bundesstaaten überqueren werden wir auf mitgebrachtes Obst überprüft. Alle lokalen Obststücke müssen weggeschmissen werden, alle importierten Stücke dürfen bleiben. Mit unseren Bananen haben wir auch Glück, die zählen irgendwie nicht 😉

Zum Schluss steigt noch ein zweiter Fahrer ein, der uns erzählt wie gefährlich alles ist und wir uns natürlich an seine Tipps und Touren halten sollten, ja ja. Trotzdem fragen wir ihn bei der Ankunft in Flores dann doch nach einem Tipp für ein günstiges Hostel. Das Hostel ist dann allerdings weder günstig noch sonst was. Es ist eigentlich eine Bäckerei, die hinter einer halbhohen Wand vier Hochbetten aufgestellt hat. Die Matratzen sind ultra dünn, dreckig, hängen durch und es gibt weder Küche noch WiFi. Das Ganze soll 5€ pro Nacht pro Person kosten. Nein danke. Wir gehen einfach zu dem Hostel in dem die anderen aus unserem Shuttle sind, ist zwar noch etwas teurer aber der Rest passt. Anschließend gucken wir uns noch etwas die Insel an. Sie ist echt total winzig und von Touristen überlaufen.

Am nächsten Tag überlegen wir direkt weiter nach Belize zu fahren. Wir machen uns also zu Fuß auf über die Brücke in den Ort Santa Elena und suchen nach der Busstation. Der Bulli Richtung Grenze platzt schon aus allen Nähten so viele Menschen sind dort reingequetscht. Wir hadern echt damit uns noch an die Tür zu hängen. Dazu will uns der Geldeinsammler aber auch noch total abziehen. Für den Preis können wir auch ein Shuttle direkt nach Mexiko nehmen… Wir drehen also wieder um und suchen zunächst ein Hostel in Santa Elena. Ich hatte gehört, dass es hier viel billiger sein soll als in Flores. Der Unterschied der Städte ist auf jeden Fall gewaltig. Flores könnte auch eine Insel in Europa sein, total überlaufen und voller Hotels und teuren Restaurants. Santa Elena ist dagegen eine richtige dreckige Großstadt. Die Hotels auf dieser Seite des Sees sind trotzdem übertrieben teuer und wir stapfen zurück über die Brücke nach Flores. Garnicht so einfach in der Hauptsaison ein freies günstiges Zimmer zu finden, aber letztendlich gelingt es uns. Wir buchen den Bus für Morgen Richtung Chetumal (Mexiko) und planen erstmal ein bisschen was wir noch so vorhaben. Die Fahrt gestern hat uns ganz schön geschlaucht und wir gönnen uns einen Tag ohne große Aktivitäten. Wir schlendern über die Insel, welche wie leergefegt ist. Die meisten Backpacker nehmen Flores als Ausgangspunkt für die Maya Ruinen von Tikal, welche nochmal größer sein sollen als die in Copan. Außerdem sollen sie sehr beeindruckend aus dem Dschungel herausragen. Da sie allerdings auch total überlaufen sein sollen und echt teuer sind, sparen wir uns das Spektakel. Wir sehen lieber zu dass wir schnell nach Mexiko kommen, damit wir die Fahrerei hinter uns haben und uns die Tage bis zu unserem Flug am 11.1. nicht super stressen müssen 🙂