Heute geht es weiter nach Abancay. Die Straßen sind jetzt asphaltiert und mit Leitplanken und die Fahrt somit viel angenehmer. Mit einem Sprinter geht es zunächst nach Andahuaylas und dort direkt weiter nach Abancay. Durch die Serpentinen, welche sich an den Bergen entlangschlängeln dauert die Fahrt ewig und wir sind echt platt als wir in Abancay ankommen.
Eigentlich wollten wir hierher um unsere Wanderung zu den Ruinen von Choquequirao zu planen, allerdings gibt es in Abancay wirklich garnichts. Auf die Frage wo die nächste Touristinfo ist zeigt der Hosteleigentümer in eine Richtung und meint 2 Stunden mit dem Auto in die Richtung 😀 Sehr hilfreich.
Wir beschließen also am nächsten Tag doch erstmal weiter nach Cusco zu fahren, wo es genug Touranbieter, Equipment-Verleiher etc gibt. Bis auf leckere Nudeln haben wir in Abancay leider nicht all zu viel positives entdeckt. Auch der Bus nach Cusco überzeugt uns nicht. Die Fahrt sollte eigentlich 3-4 Stunden dauern, mit der alten PS-Schleuder die sehr fragwürdige Geräusche von sich gibt dauert es allerdings 8 Stunden. Unterwegs treffen wir auf eine Straßensperre, wo wir eigentlich 20 Minuten warten sollen, da die Straßenbemalung erneuert wird. Der Busfahrer beschwert sich lauthals und fährt nach einigen Minuten einfach los. Als sich ihm ein Mann in die Quere stellt, droht er ihn umzufahren. Die Bauarbeiter geben also auf und lassen uns die frische Bemalung zerstören. Auf der Hälfte der abgesperrten Strecke werden wir dann erneut angehalten, wieder großes Gebrüll aus unserem Bus. Als unser Busfahrer letztendlich seine Machete zieht und die Bauarbeiter damit bedroht dürfen wir passieren… gut, dass wir uns nicht mit ihm anlegen müssen. Wir rechnen die ganze Zeit damit, dass wir von der Polizei eingeholt oder abgefangen werden, aber nix passiert. Vielleicht war das Verhalten unseres Busfahrers ja doch nicht so abnormal für Peru..
Wir sind also sehr sehr froh als wir Cusco erreichen und werden im Hostel sehr nett empfangen. Hier gibt es auch endlich mal wieder eine Küche und wir bereiten uns schnell einen riesigen Topf Nudeln mit Tomatensoße zu. Direkt nebenan befindet sich ein Markt, sodass wir uns die nächsten Tage gut und günstig versorgen können 🙂 Wir fragen uns eh immer, was mit dem ganzen günstigen Gemüse vom Markt passiert, zubereitet haben wir es in Restaurants oder auf der Straße selten gesehen. Die Marktfrauen sind mal wieder super freundlich und interessieren sich dafür wo wir herkommen und was wir hier machen. Sie geben uns auch Tipps, was man hier günstig besichtigen kann und wollen uns überreden eine Suppe aus einem riesigen Gemüseball (von innen ist es gelb, sieht aber sonst aus wie ein Kürbis) zu kochen.
Wir schlendern noch ein wenig durch die Altstadt und werden wieder von zahlreichen Touranbietern, Masseurinnen und Alpaka-Kleidungs-Verkäufern empfangen. Dazu sitzen hier auch noch unendlich viele Frauen mit kleinen Lämmern herum, für den Fall, dass man sich mit einem „Baby-Alpaka“ fotografieren lassen möchte. Baby-Alpkas steht hier in Anführungszeichen, weil die meisten Alpakas eigentlich Schafs-Lämmer sind und für naive Touristen als Alpakas-Babys verkauft werden . Die Altstadt ist sehr hübsch und wieder sehr auf Europäer ausgerichtet. Bierhäuser, Irish Pubs, Starbucks, Pizzerien und alles was das Herz begehrt findet man hier.
Wo es hier so touristisch ist, suchen wir auch nochmal nach Ärzten. Lukas Zahn, der in Mexiko repariert wurde tut immernoch weh und an meinem Ohr hat sich auch nichts verändert.
Jetzt gerade (am nächsten Morgen) sitzen wir auch gerade beim Zahnarzt und ich schreibe während Lukas behandelt wird. Der Zahnarzt gibt sich echt Mühe, röngt die Zähne und findet zunächst kein Loch. Allerdings gibt es wohl demnächste große Probleme mit Lukas Weisheitszahn… nach einiger Zeit findet er das Loch dann doch und zumindest das Problem dürfte damit hoffentlich beseitigt sein.
Ich habe einer deutschen Ärztin geschrieben, die sich morgen nochmal mein Ohr anschaut. Jetzt geht es erstmal zurück zum Hostel wo mittags gegrillt und Fußball gespielt wird. Danach werden wir mal schauen wann unsere Körper endlich wieder bereit für Wanderungen sind 🙂