28.05.2018 – 30.05.2018
[von Lukas]
Tja, das war wohl nichts mit dem Moped-Verkauf in Hanoi. Es ist Ende der Hauptsaison und kein Tourist möchte mehr Mopeds kaufen. Das führt dazu, dass verzweifelte Touristen ihr Gefährt entweder für „n Appel und n Ei“ an die Händler verscherbeln oder sie einfach versuchen mitzunehmen.
Letzteres versuchen wir auch. Lars und Sara verkaufen ihre Mopeds, Anja und ich beschließen sie so lange weiterzufahren wie es nur geht. In Hanoi heißt es also Abschied nehmen. Lars und Sara nehmen einen Nachtbus in Richtung nördlichste Grenze Vietnams, Anja und ich fahren weiter nach Mai Chau, einem kleinen Dorf, welches für seine wunderschöne Landschaft und grasgrünen Reisfelder bekannt ist. Insgesamt sind wir von Hanoi aus 5 Stunden unterwegs. Während der Mittagspause lernen wir Duc kennen. Er ist Vietnamese und auf Kurzurlaub in Richtung Mai Chau. Wir verabreden uns für den nächsten Tag zum gemeinsamen Ausflug durch die Gegend rund um Mai Chau.
20km vor unserem Reiseziel fängt es in Strömen an zu regnen. Passenderweise befinden wir uns dort genau auf einem Bergpass. Es ist neblig, nass, sau kalt und damit auch extrem rutschig und gefährlich. Zwischen LKW und Autos fahren wir also sehr vorsichtig den steilen Bergpass hinauf. Mein Roller schafft dabei so gerade 30km/h. Etwas mehr Bums unter der Plastikhaube hätte ich mir ja schon gewünscht.
15km vor Mai Chau geben wir auf. Uns frieren die Hände ab, alles ist nass und die Straßen sind nach wie vor sehr rutschig. Auf der Bergkuppe finden wir einige aufgeschlagene Zelte in denen Bauern ihre Waren anbieten. Wir suchen uns einen Unterschlupf bei einer freundlichen jungen Dame und fragen nach einem heißen Tee. Unterhalten können wir uns leider nicht, weil wir kein vietnamesisch und sie kein englsich kann, also grinsen wir uns nur an und trinken schweigend unseren Tee. Kurze Zeit später hört es auf zu regnen und wir können unsere Fahrt fortsetzen.
In Mai Chau angekommen schlagen wir uns durch das kleine Örtchen durch in Richtung „Pom Coong“. Pom Coong ist eine kleine Gemeinde mitten in den saftig grünen Reisfeldern die den Touristen Homestays anbietet. Wir erkundigen uns in der Mai Chau Ecolodge nach einem Zimmer. Das Zimmer kostet mal eben 95€/Nacht. Wir lehnen dankend ab und suchen nach einer Alternative. Ökolodges sind in Vietnam halt so garnicht öko… 😉
Nach kurzer Suche finden wir eine Bleibe für 10€ in der Nähe. Gute Sache! Wir reservieren für 2 Nächte und hängen unsere Sachen zum trocknen auf.
Am nächsten Morgen fällt erstmal der Strom aus. Unserer neue Bekanntschaft Duc können wir nicht schreiben, weil das Internet nicht funktioniert. Anja und ich machen uns also alleine auf zu einer Mopedrundfahrt durch die Gegend. Vorher müssen wir aber zur Werkstatt, mein Hinterreifen ist platt. 2 Nägel waren die Übeltäter, also muss ein neuer Reifen her.
Unsere Rundtour führt über eine kurvenreiche Passstraße an einem riesigen See vorbei. Die Aussicht ist wunderschön. Wir fahren an zwei Wasserfällen vorbei und genießen die Umgebung. Fröhlich knattern unsere Mopeds durch die Gegend.
Am Ende der Rundtour geht es zurück nach Mai Chau. Wir müssen nochmal zur Werkstatt. Anjas Schwingenlager ist gebrochen und das Hinterrad wackelt stark hin und her. Außerdem hat sie auch 2 Nägel im Reifen. Also wird auch das repariert. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir noch, dass wir die Mopeds mit nach Laos bekommen. Also wird ein bisschen investiert ;-). Insgesamt zahlen wir 45€.
Abends treffen wir uns dann doch noch mit Duc, dem Vietnamesen aus Ho-Chi-Minh. Duc arbeitet seit 1 Monat in Hanoi und ist Manager eines Touranbieters. Wir haben einen schönen Abend mit sehr leckerem Essen. Danach geht es dann früh ins Bett. Schließlich wollen wir schnellstmöglich in Richtung Grenze „Na Meo“. Das alles anders kommen würde war uns zu diesem
Zeitpunkt allerdings noch nicht klar….