Koh Chang

30.6.-06.07.2018

[von Anja]

Von Chantaburi aus geht es zunächst per Minivan zu einer Straßenkreuzung von der aus wir in strömenden Regen von einem Tuktuk zur Fähre gebracht werden. Super schwarzer Dampf kündigt uns die alte Fähre an und mit dem nächsten Tutuk landen wir dann in unserer neuen Unterkunft auf der Insel Koh Chang. Das Hostel und gleichzeitig griechische Restaurant hat eine wunderschöne Lage auf einem Steg. Wir wohnen also direkt auf dem Meer in wunderschöner Atmosphäre mit dem Duft von leckerem griechischem Essen. Einmal gönnen wir uns auch den Luxus hier zu essen, eigentlich nix für unseren Backpacker-Geldbeutel, aber sehr sehr lecker.

Wir erkunden die nächstgelegenen Strände und finden auf dem Weg auch zahlreiche günstige Restaurants mit Meerblick. Begleitet werden wir dabei von Affen, welche die Stromleitungen zu ihren Wanderwegen umfunktioniert haben 🙂

Die ganze Atmosphäre der Insel ist sehr entspannt, vor allem da gerade Regensaison ist und fast alle Läden geschlossen haben. Wir entschließen uns hier zu tauchen, obwohl auch hierfür nicht gerade Hauptsaison ist. Durch den Regen und stürmische See ist das Meer eher grün statt blau und die Sicht unter Wasser relativ schlecht. Dafür ist das Wasser auf 25m Tiefe noch 30Grad warm, sodass hier kurze Anzüge ausreichen. Nach etwas Gequängel meinerseits findet die Tauchschule aber für mich Frostbeule noch einen uralten langen Anzug. Doppelt gut, da es hier vor Quallen nur so wimmeln soll 😉

Tauchen auf Kho Chang

Als Erstes geht es zu dem größten Schiffswrack in Thailand, einem alten Militärschiff HTMS Chang. Durch die geringe Sichtweite erscheint das Schiff umso mystischer. Das Meer hat es schon voll und ganz integriert, die Oberfläche ist von Muscheln und Korallen überwachsen und alles ist voller Fischschwärme. Faszinierend quasi ausschließlich durch Fischschwärme zu tauchen. Der ganze Schwarm zuckt bei Angriffen von größeren Barrakudas ständig zusammen und schemenhaft erkennt man, dass rund um das Schiff herum ein Barrakuda-Schwarm von ca 2m großen Barrakudas zirkuliert. Spannend und etwas beängstigend zu gleich so wenig zu sehen 😉 Aus manchen Löchern im Wrack luken Moränen hervor, größere Eingänge ins Schiff sind einfach nur unheimlich schwarz aufgrund der Sicht. Schade, bei besserer Sicht hätten wir sogar ein Stück ins Wrack tauchen dürfen. 

Zum Abschluss machen wir den Sicherheitsstopp am Aussichtsturm des Wracks, der passenderweise in 5m Tiefe liegt. In diesem Moment klart die Sicht etwas auf und der Blick aufs Wrack mit seinen zahlreichen Fischen ist atemberaubend. Auch Quallen sind einige unterwegs, man muss also immer die Augen offenhalten.

Die folgenden Tauchgänge sind mal mehr, mal weniger gut in der Sicht. Von 3-10m Sichtweite ist alles dabei. Schon ungewohnt, nachdem wir in der Karibik mit durchgehend um die 25m Sicht verwöhnt wurden 😉 Dafür sehen wir hier zum ersten Mal pinke Clownfische in ihren gleichfarbigen Anemonen, wie sie ihr Zuhause vor anderen schwarzen Fischen verteidigen. Außerdem gibt es hier blau-gepunktete Rochen und ab und an wieder riesige Fischschulen. Lukas wird zum guten Schluss von dem berühmten Trigger-Fisch gebissen (nichts passiert, aber lustig wie er sein Revier trichterförmig nach oben verteidigt). 

Ansonsten gibt es auch Unterschiede zu unseren vorherigen Tauchschulen. Hier scheint es in der Hauptsaison von Touristen nur so zu wimmeln und die Tauchbasen haben dementsprechend riesige Boote (für bis zu 40Leute). Wir haben Glück dass wir jeweils mit maximal 8 Leuten herausfahren und immer nur in 4er Teams tauchen. Beng, unser Dive-Guide ist Einheimischer und scheint leider nicht all zu viel Spaß am Tauchen zu haben. Vielleicht lag es daran, dass die Sicht so schlecht war, aber bei den ersten Tauchgängen mussten wir schon nach 30min mit 110bar auftauchen, normalerweise durften wir bis 50bar Luftdruck tauchen. Ein voller Tank sind übrigens 200 Bar. Nachdem wir nachfragen warum wir so früh hoch müssen, werden die nächsten Tauchgänge auch auf 60 Minuten Zeitlimit erhöht. Diesmal ignorieren wir auch, dass Beng an allen Fischen vorbeirast und lassen uns etwas mehr Zeit die Unterwasserwelt zu genießen. Aus Honduras und Kolumbien sind wir gewohnt, dass der Guide auch ab und zu auf spannende Fische zeigt und sie später erklärt. Das fehlte hier leider. Dafür gibt es an Board umfangreiche Verpflegung und leckeres Essen 😉 

Nach dem letzten Tauchhgang wechseln wir noch einmal in ein Hostel im mittleren Teil der Insel. Auch hier ist die Atmosphäre super und wir haben sogar einen Pool!! Dementsprechend relaxen wir die folgenden Tage größtenteils in der Sonne und im Regen 😉 Jeden Tag starten wir auch den Versuch einer Wanderung. Die Mitte der Insel ist komplett unbebaut und voller Regenwald. Leider führen auch kaum Wege in diese Region und die wenigen Wege, die wir finden verlaufen entweder im Nichts oder blockieren uns durch riesige, knurrende Hundeherden am Weiterkommen… Neben Kautschukplantagen passieren wir auch einige „Elefantencamps“ mit denen man Ausritte auf Elefanten buchen kann. Da die Elefanten hier den ganzen Tag angekettet herumstehen und vor Langeweile ihren Kopf hin und herschenken wollen wir diese Farmen lieber nicht unterstützen und verziehen uns lieber wieder an unseren Pool 😉

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