Von Barahona zurück nach El Limon – Ein Versuch

24.09.2017

Wir schlafen bis 7.30 Uhr und packen unsere Sachen um dieses Loch mit dem Namen „Hotel A&M“ in Barahona zu verlassen. Das einzig Gute was man über dieses Hotel sagen kann: Es ist billig. Der Rest nun ja: Kaum fließend Wasser, die Toilettenspülung muss man manuell mit einer Wasserflasche nachfüllen, weil der Mechanismus kaputt ist. Die Moskitonetze an den Fenstern haben mehr Löcher als abdeckende Teile und im Bad, welches direkt mit dem Zimmer verbunden ist fehlt es ganz. Clevere Konstruktion um vor Mücken zu schützen 😀 Im Flur/Rezeption läuft die ganze Nacht ein lauter Fernseher. Egal, für ein paar Nächte reicht es.

Wir packen jedenfalls unsere Sachen und laufen zur Busstation Caribe-Tours. Unterwegs decken wir uns mit leckerem Brot aus einer Bäckerei ein. An der Busstation kaufen wir fix drei Tickets nach Santo Domingo. Preis pro Ticket: 300 Pesos, ca. 5,80€. Evan will von dort aus weiter nach Santiago, wir zurück zu Ben’s Lodge. Im Bus vertreiben Evan und ich, Lukas, uns die Zeit indem wir die Siedler von Catan auf dem Ipad spielen. Anja liest und schläft im Wechsel. Nach 2,5 Stunden kommen wir in Santo Domingo an. Wir entscheiden uns dafür mit Caribetours weiter bis nach Samana zu fahren und von dort aus mit dem Guagua zurück nach El Limon zu kommen. Das wäre der einfachste und schnellste Weg, so weit die Theorie.

Als um 13.30 Uhr der sonst so pünktliche Bus immer noch nicht da ist, wundern wir uns. Eine Amerikanerin, die mit uns bereits von Barahona nach Santo Domingo gefahren ist, spricht uns an. Sie erklärt uns, dass gestern Abend eine Brücke auf dem Highway in Richtung Norden eingestürzt ist. Das hat uns beim Ticketkauf natürlich keiner gesagt. Zehn Minuten Ratlosigkeit, dann entschließe ich mich einen jungen Mann von Caribetours zu fragen wie es weitergeht. Er sagt, dass wir in jenen Bus steigen sollen. Er zeigt in Richtung Amerikanerin, die eigentlich in eine ganz anderen Richtung will. Die Amerikanerin erklärt uns, dass alle Busse nun über San Francisco de Macoris fahren müssen. Von da aus fahren wir dann in Richtung Nagua und dann weiter nach Samaná. Für ins bedeutet das einen Umweg von mindestens + vier Stunden. Noch vor der Dunkelheit in El Limon ankommen?: Keine Chance. Wir sitzen nun in jenem besagten Bus und fahren erst einmal in Richtung Nordnordwest. Wie es weitergeht müssen wir dann spontan entscheiden. Eines haben wir bereits nach dieser einen Woche gelernt: Pläne können sich von Minute zu Minute ändern, und man kann nichts dagegen tun. Wir finden das nicht schlimm. So bleibt es immerhin abwechslungsreich und wir lernen ständig etwas Neues kennen 😉

Nach über 5 Stunden anstatt der geplanten 2,5 sind wir in Samaná angekommen. Wir werden direkt umzingelt mit Taxifahrern die uns mitnehmen wollen, egal wohin 😀 Wir finden einen netten, sympathisch aussehenden alten Mann der nach El Limon fährt. Wir einigen uns auf einen Betrag von 800 Pesos, da wir nur noch 1000 in Bar haben und noch was zu essen brauchen. 800 Pesos sind eigentlich ein ziemlich guter Preis. Als wir im Taxi sitzen fällt uns auf, dass es gar keine offizielle Taxilizenz gibt. Das sind die Taxis vor denen alle Reiseführer und Weltenbummler warnen. Auf GARKEINEN Fall in ein Taxi ohne Lizenz. Naja. Der Mann sieht nett aus, der Preis passt und immerhin stand er bei den ganzen anderen Fahrern direkt am Bus 😀 Wir unterhalten uns nett über das Wetter, Hurricane Maria, deutsche Touristen, Moskitos usw. Klassischer Smalltalk 😉 Die Fahrt nach El Limon ist problemlos, direkt und er bringt uns direkt bis zum Pfad, der zur Eco-Lodge führt. Doch noch geschafft! Es ist bereits stockdunkel um halb 8. Sonntags feiert das ganze Dorf immer an dem kleinen See direkt am Eingang vom Pfad, der zur Lodge führt. Alles ist laut, die Leute tanzen, trinken und feiern. Wir fühlen uns kein bisschen unsicher und wandern in den dunklen Pfad in Richtung Lodge. Eine Taschenlampe benutzen wir nicht, wir versuchen unsere Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.

An der Lodge angekommen begrüßen uns Ben, Xio und zwei neue Franzosen, Raphael und seine Freundin, dessen Namen ich gerade vergessen habe 😀 (Nachtrag: Sie heißt Diana 🙂 )Wir packen unsere Sachen in die große Hütte und gehen fix duschen. Alles wie gewohnt, die Lodge ist einfach wunderbar 🙂 Die Franzosen laden uns ein mit ihnen Pasta zu essen. Als Gegenleistung stellen wir Ananas zur Verfügung. Dazu gibt es ein Gläschen Rum. Wir lassen nun den Abend ausklingen. Morgen geht es früh ans Werk. Es liegen noch einige Äste und Gestrüpp auf dem Weg. Wir werden morgen schauen, wie es im Hellen aussieht 😉

Was bleibt zu sagen?: Versuch geglückt und gute Nacht 🙂

Ein Kommentar bei „Von Barahona zurück nach El Limon – Ein Versuch“

  1. Sehr schöner Bericht,lebendig.

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